"Auftrieb geben": Reimers sieht "Schritt in die richtige Richtung"
Den so dringend benötigten Auswärtssieg bei 1860 München hat der VfL Osnabrück am Mittwochabend zwar verpasst, dennoch konnte Trainer Pit Reimers mit dem Remis leben und sah einen "Schritt in die richtige Richtung".
Mit Punkt "total zufrieden"
Auch, wenn die Lila-Weißen Letzter sind und bei nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen stehen: Trainer Pit Reimers zeigte sich nach dem 2:2 bei 1860 München am Mittwochabend "total zufrieden" und betonte, dass er mit dem Punkt "auf jeden Fall" gut leben könne. "Wir lagen zweimal zurück und sind zweimal richtig gut zurückgekommen. Das nehmen wir auf jeden Fall mit." Gerade in den ersten 30 Minuten sah er sein Team "sehr dominant" und sprach auch im Hinblick auf das Spiel in Ballbesitz von einem "Schritt in die richtige Richtung". Vor allem die Reaktion und die Körpersprache nach dem zweiten Gegentreffer hob der 40-Jährige positiv hervor. Per Elfmeter kamen die Lila-Weißen anschließend zurück ins Spiel, nachdem Conus gegen Kozuki zu Fall gekommen war.
Der Strafstoß sorgte jedoch für Diskussionen, weil Kozuki auch den Ball gespielt hatte. "Für mich sah es so aus, als ob Conus zuerst am Ball war", schätzte Reimers die Szene ein, meinte aber: "Kann man geben, muss man nicht." Schon kurz vor der Pause hatten die Lila-Weißen Glück, dass Schiedsrichter Konrad Oldhafer nach einem Zweikampf zwischen Hobsch und Gyamfi auf Stürmerfoul und nicht auf Handelfmeter für 1860 entschied. "Man hätte alles entscheiden könne, aber wenn man weiterlaufen lässt, macht man am wenigsten falsch", meinte Reimers dazu. Auf den Punktgewinn könne man nun aufbauen, "er kann uns Auftrieb geben für die nächste Wochen".
Wie Reimers den Torhüterwechsel begründet
Für eine Überraschung hatte Reimers vor Anpfiff im Tor gesorgt, indem er Lukas Jonsson anstelle von David Richter das Vertrauen schenkte. Osnabrücks Coach begründete dies mit einer "guten Trainingsleistung" des Schweden, zudem habe man schauen wollen, "welchen Impuls wir setzen können". In die Entscheidung dürfte auch die Tatsache mit hineingespielt haben, dass Richter in den letzten Wochen nicht immer gut aussah – etwa beim Freistoß-Gegentor in Bielefeld.
Dass der 25-Jährige durch den Torhüterwechsel ausgerechnet das Spiel bei seinem Ex-Verein verpasste, war auch Reimers bewusst, "aber wir mussten die beste Entscheidung für die Gruppe treffen". Richter habe seine Degradierung "sportlich aufgefasst", berichtete Reimers. "Es ist klar, dass er mir nicht um den Hals gefallen ist, aber er hat sich total professionell verhalten, hat Lukas unterstützt und ihm gut zugeredet." Im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken (Samstag, 14 Uhr) wird Jonsson wohl erneut zwischen den Pfosten stehen, nachdem er an der Grünwalder Straße fehlerfrei geblieben war. Im Duell mit den Saarländern sollen dann aber drei Punkte her, damit der Rückstand auf das rettende Ufer (derzeit drei Punkte) nicht zu groß wird.