Ausgliederung: SC Paderborn "sucht keinen Scheich"
Seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass der SC Paderborn über eine Ausgliederung seiner Profiabteilung nachdenkt. Jetzt hat der Verein erklärt, welche Art von Geldgebern er anlocken möchte und welche nicht. Und dass die Identifikation eine zentrale Rolle spielt.
Keine Geldgeber aus Fernost
Vizepräsident Rudolf Christa kommt die Aufgabe zu, die Gespräche mit lokalen Unternehmerpersönlichkeiten zu führen. Das Ziel: frisches Kapital für den SCP. "Es soll ein Aufbruch aus der Region sein, der den Profifußball zu einem integralen Bestandteil macht", sagte Christa am Montagabend im Rahmen einer Informationsveranstaltung. Er wisse, dass einige Unternehmen eine mögliche Zusammenarbeit gewissenhaft prüfen, Zusagen habe er aber noch nicht vorliegen. Klar sei nur: Geldgeber, die keinerlei Verbindung zum Verein und der Region haben, kommen nicht in Frage. "Wir suchen nicht den Scheich aus Saudi-Arabien, sondern Unternehmer und Menschen aus der Region, die sich für den Fußball und unseren Standort engagieren", machte Christa klar.
Mahnendes Beispiel: Arminia Bielefeld
Wie am Montag bekannt wurde, hat der SC Paderborn zwei Szenarien erarbeitet, die den Einstieg von Geldgebern ermöglichen, ohne die 50+1-Regel außer Kraft zu setzen. Die wahrscheinlichere Variante: Unternehmen können Anteilseigner der Kapitalgesellschaft auf Aktien werden. Sie könnten aber auch der Stadiongesellschaft beitreten, die sich wiederum an der Kapitalgesellschaft beteiligt. Nicht unwahrscheinlich, dass sich potentielle Unterstützer für Variante eins entscheiden, schließlich scheiterte erst vor Kurzem der ostwestfälische Rivale Arminia Bielefeld krachend mit einem der zweiten Möglichkeit ähnlichen Konstrukt.
Parallel dazu informiert der SCP aktuell über die Mitglieder über die das weitere Prozedere. Denn die Meinung der Anhänger ist nicht unwichtig: Ende Mai soll endgültig über die Ausgliederung abgestimmt werden. Dann muss eine Dreiviertel-Mehrheit dem Antrag zustimmen.