Ausgliederung, Stadionbau und Co: Die Mitgliederversammlung beim KSC
Unmittelbar nach der der 2:5-Heimniederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden lud der Karlsruher SC am Montagabend zur ordentlichen Mitgliederversammlung ein. Rund 600 stimmberechtigte Mitglieder lauschten gespannt den Worten von KSC-Präsident Ingo Wellenreuther, auf dessen Agenda neben der Ausweitung des Vereinsgeländes oder der Verpflichtung eines neuen Ausrüsters vor allem die ersten Pläne für eine Ausgliederung der Profimannschaft sowie der Stadionneubau standen.
Geringerer Verlust als befürchtet
Mit einem relativ gering zu beziffernden Minus von 86.000 Euro schloss der Karlsruher SC das Geschäftsjahr 2017/18 ab. Zwar hatte man nach Vereinsangaben ursprünglich mit Verlusten in Höhe von 5,5 Millionen Euro gerechnet. Diese Prognose konnte jedoch vor allem dadurch eingedämmt werden, dass laut KSC-Geschäftsführer Michael Becker "Mehreinnahmen in den Bereichen Zuschauer und Vermarktung sowie Kostenreduzierungen im Laufe der Saison" generiert werden konnten und "Forderungsverzichte von Unterstützern – allen voran Vizepräsident Günter Pilarsky" eingeräumt wurden. Insgesamt wuchs damit der Karlsruher Schuldenberg bzw. das negative Eigenkapital auf 2,6 Millionen Euro an. Für die Spielzeit 2018/19 rechne man ebenfalls mit Verlusten in Höhe von 2,2 Millionen Euro, was vom DFB in der Form jedoch bereits abgesegnet wurde.
Präsident Wellenreuther zeigte sich derweil erbost über aufkeimende Spekulationen, der Verein sei dem bankrott nahe gewesen: "Wir halten es für unverantwortlich und inakzeptabel, dass vor einigen Wochen anderslautende Gerüchte verbreitet und die Zahlungsfähigkeit des Vereins in Frage gestellt worden ist." Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden sowohl das Präsidium als auch der Verwaltungsrat entlastet.
Ausgliederungsprozess läuft – neuer Ausrüster ab 2019
Was die höchst spannende Ausgliederung der Profiabteilung anging, betonte Wellenreuther, man befinde sich in Gesprächen und habe schon erste Schritte unternommen. Mitte November solle sich ein Ausgliederungsausschuss zusammensetzen, in dem Vertreter aller Organe, Mitglieder und Fans vertreten seien, um möglichst alle Interessentengruppen zu berücksichtigen. Gleichzeitig wolle man auch in den kommenden Wochen die eigene Imagefrage klären, also klar definieren, wofür der Verein in Zukunft stehen möchte.
Ferner ließ der KSC-Präsident stolz verlauten, dass man sich mit einem neuen Ausrüster über einen Fünfjahresvertrag, beginnend ab der kommenden Spielzeit 2019/2020, einig geworden sei. Dieser wird damit die Firma Jako als bisherigen Ausrüster ablösen. Um welchen Ausrüster es sich dabei genau handelt, verriet Wellenreuther jedoch nicht.
Thema Stadionneubau: "Vorabend der wichtigsten Entscheidung"
Ebenfalls heiß diskutiert wurde bei den Badenern zuletzt auch das Thema Stadionneubau. Schon am morgigen Dienstag soll darüber entschieden werden, welches Bauunternehmen den Neubau durchführen wird, Wellenreuther selbst sprach bedeutungsschwer über die heutige Versammlung als "Vorabend der wichtigsten Entscheidung für die Zukunft des KSC der letzten und der nächsten Jahrzehnte."
Neben dem Stadionneubau konnte auch das Vereinsgelände erweitert werden, unter anderem durch die Übernahme des Vereinsgeländes der ortsansässigen Karlsruher Sportvereinigung Germania. Ferner seien ein neuer Kunstrasenplatz und ein neues Jugendstadion installiert worden. Rund 120 Millionen Euro soll das neue Wildparkstadion dem Vernehmen nach kosten.