Außerordentliche Kündigung: Jena trennt sich von Pannewitz
Kevin Pannewitz gehört ab sofort nicht mehr zum Kader des FC Carl Zeiss Jena. Wie die Thüringer am Mittwoch in einer knappen Mitteilung bekanntgaben, wurde der bis 2020 laufende Vertrag des 27-Jährigen außerordentlich gekündigt – weil der Mittelfeldspieler noch immer nicht fit ist.
Gewichtsprobleme nicht in den Griff bekommen
Schon am Dienstag hatte Trainer Lukas Kwasniok den Mittelfeldspieler in der "Bild" angezählt ("Das schaut man sich nicht ewig an") und dabei zu verstehen gegeben: "Ich habe schon vor Weihnachten mit ihm darüber gesprochen, was für Vorstellungen ich von Profi-Fußball habe." Deutliche Worte, die jedoch verpufften. Der Hintergrund: Seit mehreren Jahren hat Pannewitz mit Gewichtsproblemen zu kämpfen, bekam diese aber auch in Jena nicht in den Griff.
Laut der "Thüringer Allgemeinen" soll der schon mehrfach abgestürzte Profi einen Fitnesstest am ersten Trainingstag vorzeitig abgebrochen und dies mit einer langanhaltenden Erkältung begründet haben. Bereits im vergangenen Sommer machte der Mittelfeldspieler auf Ex-Trainer Mark Zimmermann "einen absolut unfitten Eindruck", Ende Oktober wurde Pannewitz für mehrere Tage suspendiert, nachdem er betrunken zum Training erschienen war. Danach stand der 27-Jährige zwar dreimal in Folge in der Startelf, fiel unter Kwasniok nun jedoch durch.
Zukunft offen
Pannewitz, der einst als großes Talent galt, war im Sommer 2017 vom Sechstligisten Oranienburger FC nach Jena gekommen, nachdem ihm sein Schwager Timmy Thiele ein Probetraining beim FCC organisierte. Zuvor hatte der 27-Jährige für eine Spedition Kühlschränke und Waschmaschinen geschleppt und über 120 Kilo auf die Wage gebracht, nahm für seinen Traum von der Rückkehr in den Profifußball jedoch innerhalb weniger Monate 29 Kilo ab. Als Pannewitz am 20. Januar 2018 nach genau 2.099 Tagen sein langersehntes Comeback feierte, schien das Märchen wahr zu werden.
Und in der Tat kam der frühere Wolfsburger anschließend regelmäßig zum Einsatz und sollte in dieser Saison eine Führungsrolle einnehmen. Doch der Plan ging nicht auf: Nur neunmal stand Pannewitz in der laufenden Serie auf dem Platz, in fünf Partien gehörte er erst gar nicht zum Kader. Dabei hatten die Verantwortlichen den Vertrag des Mittelfeldspielers im vergangenen Sommer zu besseren Bezügen bis 2020 verlängert, das in ihn gesetzte Vertrauen zahlte Pannewitz allerdings nicht zurück. Wie es für den früheren Rostocker nun weitergeht, ist offen. Sein Traum vom Profifußball scheint vorerst jedoch beendet.