Ausstiegsklausel? Ziegner für "alle relevanten Szenarien" vorbereitet
Anfang des Monats hat Torsten Ziegner seinen Vertrag beim Halleschen FC bis 2021 verlängert. Zeitgleich hat sich der Fußballlehrer offenbar für alle Szenarien eine Lösung in sein neues Arbeitspapier einbauen lassen. Das heißt: Ziegner besitzt wohl eine Ausstiegsklausel, wie sein Berater andeutete.
Ziegner hatte höherklassige Anfragen
Drei Monate dauerten die Verhandlungen zwischen Fußballlehrer Torsten Ziegner und seinem Verein, dem Halleschen FC, an. Dann konnte der 42-Jährige endlich seine Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier setzen, das den Übungsleiter bis 2021 an die Saalestädter binden soll. "Es gab Anfragen und Hintergrundgespräche mit Vereinen aus der ersten und zweiten Liga", offenbart Ziegner-Berater Stephan Peplies in der "MZ", dass das zähe Ringen um seinen Klienten durch dessen Begehrlichkeit entstand.
"Torsten Ziegner hat viele Möglichkeiten auf dem Markt", erklärt Peplies, was angesichts der Arbeit des 42-Jährigen in Halle kaum verwunderlich ist. In der vergangenen Saison verpasste Ziegner den Aufstieg in die 2. Bundesliga nur knapp, auch dieses Jahr mischt der HFC wieder oben mit. Dass der Weg des Übungsleiters langfristig dorthin führen soll, sei entsprechend nicht ausschließlich mit den Saalestädtern verknüpft. "Deshalb mussten wir auch überlegen, wie wir mit der Anfrage des HFC bezüglich der Verlängerung umgehen", beschreibt der Trainerberater den Prozess, der letztlich zu Ziegners Verlängerung führte.
"Waren uns in einigen Punkten nicht einig"
Einen Karriereplan hätte die Agentur, in der auch Ex-Nationalspieler Bernd Schneider als Berater von Ziegner arbeitet, bereits im Kopf. "Wir haben alle für den Klienten relevanten Szenarien abgedeckt", lässt Peplies deshalb verheißungsvoll einblicken, dass Ziegners neues Arbeitspapier offenbar eine Ausstiegsklausel eingearbeitet wurde. "Es gab immer wieder Punkte, an denen es geknistert hat", berichtet Peplies auch von Verhandlungsschwierigkeiten: "Wir waren uns in einigen Punkten nicht einig, waren in unterschiedlichen Korridoren, es war festgefahren."
Die Gespräche mit HFC-Präsident Jens Rauschenbach und Sportdirektor Ralf Heskamp seien äußerst professionell gewesen, dem Wunsch des Beraters sei man aber letztlich entgegengekommen, um den Wunschtrainer zu halten. Ein ähnliches Szenario wird die Hallenser dann wohl auch erwarten, wenn es um die auslaufenden Verträge von Bentley Baxter Bahn, Patrick Göbel und Sebastian Mai gehen wird. "Alle drei haben sich ihren Stellenwert erspielt. Wir haben bei allen Signale aus der zweiten Liga", blickt Peplies auf die nächsten zähen Verhandelungen voraus. Ein Aufstieg des Drittligisten würde dementsprechend vieles vereinfachen.