Ivica Banovic: „Nichts Schöneres als Sieg gegen Ex-Klub“
Zuletzt punktete der Hallesche FC mit einem defensiv stabilen Auftritt bei den Stuttgarter Kickers, nun soll beim Gastspiel des FC Energie Cottbus im Erdgas Sportpark dem nächsten Aufstiegsaspiranten ein Bein gestellt werden. Damit dies gelingt, müssen die Hallenser ihre Heimschwäche überwinden. Nach wie vor ist der HFC das zweitschlechteste Heimteam der Liga, beim letzten Auftritt vor heimischen Publikum wurde nach einem späten Tor eine bittere Niederlage gegen Hansa Rostock einkassiert. Ein gelungener Auftritt gegen Cottbus wäre also auch ein Stück weit Wiedergutmachung für die Fans.
„Fußball und Logik passen oft nicht zusammen“
Warum beim HFC ein so eklatanter Unterschied zwischen der Heim- und Auswärtsbilanz herrscht, kann auch Gästecoach Stefan Krämer nicht endgültig klären. „Nach 28 Spieltagen bestes Auswärtsteam zu sein ist kein Zufall. Da steckt Qualität dahinter. Warum es zu Hause beim HFC noch nicht so richtig läuft, ist manchmal gar nicht zu erklären“, so der Cottbuser Trainer auf einer Pressekonferenz vor dem Spiel. „Fußball und Logik passen oft nicht zusammen.“ Krämer verweist zudem auf die Bundesliga-erfahrenen Spieler in den Reihen des HFC, wie Marco Engelhardt, Ivica Banovic und Daniel Ziebig.
Banovic kämpft um seinen Einsatz
Die beiden letztgenannten haben zudem auch eine Cottbuser Vergangenheit aufzuzeigen. Im Interview mit „dfb.de“ bekräftigte der leicht angeschlagene Banovic seine besondere Motivation für das Spiel gegen die Lausitzer: „Alle können sich sicher sein, dass ich alles tun werde, um am Samstag auf dem Platz zu stehen. Es gibt nichts Schöneres, als gegen den alten Verein zu gewinnen.“ Auch der Kroate machte sich Gedanken zur Hallenser Heimschwäche und Auswärtsstärke, und sieht einen Grund in der Spielweise seines Teams. „Viele Mannschaften in der dritten Liga tun sich bei Auftritten vor eigenem Publikum eher schwer, weil sie das Spiel machen müssen. Wenn wir auswärts antreten, ist unsere kompakte Defensive einer unserer größten Trümpfe“, so Banovic. „Daheim haben wir aus dieser Stabilität heraus Probleme damit, über 90 Minuten Dominanz auszuüben.“
Kein Mannschaftstermin beim Psychologen
Nachdem der HFC in drei der letzten vier Spiele in den Schlusssekunden noch Gegentreffer kassierte, war zuletzt über sportpsychologische Maßnahmen diskutiert worden. Sven Köhler lehnt diese in einem Interview mit der „Mitteldeutschen Zeitung“ als Teammaßnahme ab, stellt jedoch jedem Profi frei, sich einzeln Hilfe zu suchen. Der Ausgleich gegen die Stuttgarter Kickers habe Köhler zudem weniger geärgert als die Last-Minute-Tore gegen Dortmund II und Rostock, da dieser nicht durch einen Standard, sondern einen gut ausgespielten Angriff fiel. Die einfachste psychologische Befreiung wäre laut Köhler ohnehin, wenn seine Spieler einem 1:0 endlich einmal wieder ein 2:0 folgen lassen würden. Um den Kopf generell aber wieder einmal frei bekommen zu können, gab Köhler seiner Mannschaft in dieser Woche einen freien Tag.