Bastians im Interview: "Tun gut daran, den Ball flach zu halten"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Felix Bastians, Kapitän von Rot-Weiss Essen, über den Auftakt in die neue Saison, Lehren aus dem Saisonstart der vergangenen Spielzeit, das Highlight im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV und seine Planungen nach der aktiven Karriere.

"Aus meiner Sicht sind wir auf einem guten Weg"

liga3-online.de: Die Sommerpause ist beendet. Am Freitag eröffnet RWE mit dem Auswärtsspiel beim Halleschen FC die neue Spielzeit. Wie sehr freuen Sie sich, dass es nun wieder um Punkte geht?

Felix Bastians: Wir freuen uns, dass wir endlich wieder in den Wettbewerbsmodus starten. In der Vorbereitung geht es immer darum, sich die notwendigen Körner für die neue Saison zu holen. Nach einer anstrengenden Vorbereitung ist die Freude jetzt also groß, dass es wieder um wichtige Zähler geht.

Ist es für Sie noch etwas Besonderes, das Eröffnungsspiel zu bestreiten?

Im Großen und Ganzen ist es mir persönlich vollkommen egal, wann und wo das erste Spiel stattfindet. Ein Abendspiel unter Flutlicht bietet aber immer eine besondere Kulisse. Hinzu kommt, dass auch der Hallesche FC von seinen Anhängern lautstark unterstützt wird. Es ist eine reizvolle Aufgabe zu Beginn in Halle.

Worauf wird es in der Partie beim HFC ankommen, um mit einem Sieg in die neue Saison zu starten?

Wie in jedem anderen Spiel auch, geht es vor allem darum, die Basics auf den Platz zu bekommen. Wichtig ist, dass wir in der Defensive kompakt stehen. Das haben wir in der vergangenen Saison nicht immer gut hinbekommen. Daran haben wir während der Vorbereitung aber gezielt gearbeitet. Die Kunst ist es nun, das Einstudierte auf dem Platz zu übertragen. Ich habe noch nie von einer Mannschaft gehört, dass sie eine schlechte Vorbereitung hinter sich hat (lacht). Vor dem ersten Pflichtspiel kann man also kaum sagen, auf welchem Stand man ist. Es wird sich dann wahrscheinlich schon in den ersten 90 Minuten zeigen, wie gut man mit den Konkurrenten mithalten kann.

Viele Anhänger erinnern sich noch an den Start in der vergangenen Saison zurück, als RWE vor heimischer Kulisse gegen den damaligen Mitaufsteiger und jetzigen Zweitligisten SV Elversberg 1:5 verlor. Was macht Sie zuversichtlich, dass es in dieser Saison anders laufen wird?

Man muss das Positive herausziehen: Viel schlechter kann man eigentlich kaum starten. (lacht) Aber im Ernst: Aus meiner Sicht sind wir auf einem guten Weg.

 

"RWE zu 99 Prozent mein letzter Verein“

Die Ziele (Klassenverbleib und Pokalsieg) in der vergangenen Spielzeit wurden erfüllt. Wie lautet die Marschroute in dieser Saison?

Es sollte immer der Ansporn sein, sich im Vergleich zur Vorsaison zu verbessern. Allerdings ist es das bekannte schwierige zweite Jahr. Von daher tun wir gut daran, den Ball flach zu halten. Wichtig ist, dass wir zu einer Einheit zusammenwachsen. Dann bin ich mir sicher, dass wir ein äußerst unangenehmer Gegner sein können.

Nach dem ersten Spieltag in der 3. Liga folgt das Highlight gegen den Zweitligisten Hamburger SV im DFB-Pokal. Wie groß ist die Freude auf diese Begegnung?

Das sind gleich zu Beginn zwei Highlights, auf die wir uns sehr freuen. Allerdings ist es zum aktuellen Zeitpunkt viel wichtiger, uns auf das Spiel in Halle zu konzentrieren. Daher habe ich mich persönlich mit dem Hamburger SV noch gar nicht befasst. Das Auftaktspiel der 2. Bundesliga gegen Schalke hat uns aber schon gezeigt, wie viel Qualität in dieser Mannschaft steckt.

Sie persönlich haben während Ihrer Laufbahn mit Stationen in England, Schweiz, Belgien, China sowie in den vier höchsten Spielklassen Deutschlands schon so einiges erlebt. Welche Momente haben Sie am meisten geprägt?

Es gab sehr viele Momente, die meinen Weg als Fußballer beeinflusst haben. Das Ganze auf zwei oder drei Momente herunterzubrechen, wird der Laufbahn nicht gerecht. Ich habe eine wahnsinnig spannende Reise durchlebt. Dabei habe ich durch den Fußball so viele Orte gesehen. Mit Sicherheit war nicht jede Entscheidung richtig. Wenn ich alles noch einmal genauso machen würde, hieße das auch, dass ich mir keine Fehler eingestehen würde. Wie meine Karriere bisher aber gelaufen ist, bereue ich keineswegs.

Sie sind 35 Jahre jung. Ihr Vertrag läuft noch diese Saison. Wie lange wollen Sie noch auf dem Platz stehen?

Dahingehend ist noch keine feste Entscheidung getroffen worden. Ich bin mir aber sicher, dass ich meinen Weg nicht als Trainer fortsetzen werde. Stattdessen sehe ich mich eher in einer Rolle hinter den Kulissen. Noch verschwende ich aber keine Gedanken ans Aufhören. Solange ich mich gut fühle und mit meinen Leistungen zufrieden bin, möchte ich noch auf dem Platz stehen. Es ist kein Geheimnis, dass RWE mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mein letzter Verein sein wird. Wenn es nach mir geht, werde ich zu 99 Prozent meine Karriere in Essen beenden.

   

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