Baumann im Interview: "Auftaktsieg gibt uns ein gutes Gefühl"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Dominic Baumann, Sommer-Zugang des Halleschen FC, über den Start bei seinem neuen Arbeitgeber, das bevorstehende Highlight im DFB-Pokal gegen die SpVgg Greuther Fürth, seiner Pokalerinnerungen und seine Ziele mit dem HFC.
"Wissen, dass wir es besser machen können"
liga3-online.de: Der Hallesche FC hat zu Saisonbeginn einen Auftakt nach Maß erwischt. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem ersten Pflichtspiel für den HFC, Herr Baumann?
Dominic Baumann: Es war ein super Einstand – nicht nur für das Team, sondern auch für mich selbst. Ich weiß aber auch, dass noch Luft nach oben ist. Wir sind vielleicht etwas euphorisch in die erste Runde gegangen. Nicht alles, was wir uns vorgenommen hatten, hat auch auf Anhieb funktioniert. Wir wissen, dass wir es besser machen können. Wichtig war aber vor allem, dass wir mit drei Punkten in die neue Spielzeit gestartet sind.
Macht es Ihnen so ein Start einfacher, in der Mannschaft Fuß zu fassen?
Es war von Beginn an gar kein Problem, in der Mannschaft Fuß zu fassen. Meine Mitspieler haben mich super aufgenommen. Um auf dem Platz aber eine kompakte Einheit zu werden, dauert es immer ein paar Spiele. So ein Wohlfühlfaktor – wie aus dem Spiel gegen Rot-Weiss Essen – schweißt eine Truppe aber noch schneller zusammen. Hinzu kommt, dass ich mich derzeit bei meinem Umzug in der Endphase befinde und meine Familie nach Halle lotse. Danach kann ich mich bedenkenlos auf das Sportliche konzentrieren.
Nach nur einem Spieltag legt die 3. Liga schon eine Pause ein. Sie dürfen mit Halle aber im DFB-Pokal ran. Am Samstag (18 Uhr) kommt der Zweitligist SpVgg Greuther Fürth. Welchen Stellenwert hat der DFB-Pokal für Sie?
Der DFB-Pokal ist immer eine tolle Abwechslung. Als Drittligist muss man sich die Teilnahme immer hart erkämpfen – entweder durch den Sieg im Landespokal oder einen Rang unter den besten vier Teams in der Liga. Von daher ist es eine herausragende Möglichkeit, sich auf einer weiteren bundesweiten Ebene zu präsentieren.
Auf dem Papier ist der HFC als klassenniedrigeres Team Außenseiter. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?
Auch wenn wir als Drittligist scheinbar der Außenseiter sind, denke ich, dass es eine ausgeglichene Partie werden könnte. Der Unterschied zwischen der 2. Bundesliga und der 3. Liga ist auch nicht so enorm. Unser Ziel ist es, das Spiel so lange wie möglich offen zu gestalten, um dann die nächste Runde zu erreichen. Nach einer langen und anstrengenden Vorbereitung gibt uns der Auftaktsieg gegen Essen ein gutes Gefühl.
"So ein Abstieg bleibt im Hinterkopf"
In Ihrer Vita stehen vier Pokalpartien, in denen Sie auf dem Platz gestanden haben. Welche Begegnung ist am meisten hängen geblieben?
Jede einzelne Pokalpartie hatte ihren eigenen Reiz. Wenn man als Drittligist – wie wir zu meiner Zeit bei der SG Dynamo Dresden – mit dem FC Schalke 04 einen Bundesligisten aus dem Wettbewerb wirft, dann erinnert man sich gerne daran zurück. Bei den beiden folgenden Begegnungen gegen den VfL Bochum und Borussia Dortmund kam ich dann auch wegen einer Verletzung nicht mehr zum Einsatz. Aber auch das 2:2-Unentschieden mit den Würzburger Kickers gegen die TSG Hoffenheim bleibt mir in Erinnerung. Leider haben wir die große Überraschung im Elfmeterschießen verpasst. Als damals noch junger Spieler habe ich die Spiele genossen und die Erfahrungen gerne mitgenommen.
Greuther Fürth hat nach zwei Spielen drei Punkte auf dem Konto. Welche Aussagekraft hat das?
Die Fürther hatten die Möglichkeit, sich vor der Pokalpartie bereits in der Liga einzuspielen. Ich gehe davon aus, dass man dies auch auf dem Platz erkennen wird. Wir wollen aber zu jederzeit selbstbewusst auftreten. Es wird sicherlich auch darauf ankommen, ob wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken können. Am Ende werden wir sehen, ob es für etwas Zählbares ausreicht.
Mit den Würzburger Kickers hatten Sie 2020 den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Wie sehr sehnen Sie sich nach einer Rückkehr in das Bundesliga-Unterhaus?
Wünsche und Ziele sollte man immer vor Augen haben. Nach zwei sportlich extrem schwierigen Jahren mit dem FSV Zwickau sollte auch ich persönlich kleinere Brötchen backen. Gemeinsam mit dem HFC ist es mein Anreiz, mich tabellarisch zu verbessern. So ein Abstieg bleibt im Hinterkopf. Die Situation möchte ich keinesfalls noch ein zweites Mal durchleben.
In den zurückliegenden Spielzeiten konnten Sie Ihre Trefferquote stets verbessern. Warum läuft es mit der Zeit immer besser?
Es gibt nicht den einen Faktor, der mich besser gemacht hat. Vielmehr liegt es eher an einigen Komponenten, die dazu geführt haben könnten. Zum einen bin ich älter und damit auch erfahrener geworden. Schließlich habe ich mittlerweile einige Partien in der 3. Liga hinter mit und kann dadurch gewisse Situationen besser einschätzen. Auf der anderen Seite hat mir in der vergangenen Saison auch das Spielsystem, das der neue Trainer in Zwickau integriert hatte, besser zugesagt. Ich bin froh, dass es für mich persönlich so gut gelaufen ist und möchte an diesen Leistungen anknüpfen.
Wie viele Treffer haben Sie sich denn für diese Saison vorgenommen?
So viele wie möglich. Dafür werde ich mein Bestes geben (lacht). Jetzt eine realistische Prognose abzugeben, ist kaum möglich.