Bayern-Boss stößt Debatte über U23-Teams in der 2. Liga an
Mit 65 Punkten aus 38 Spielen sicherte sich die U23 des FC Bayern München vor allem aufgrund einer starken Rückrunde die Drittliga-Meisterschaft. In der 2. Bundesliga spielen die Bayern Amateure künftig aber nicht, da Zweitvertretungen nicht aufstiegsberechtigt sind. Bayern-Präsident Herbert Hainer regt nun eine Debatte darüber an.
"Gedanken machen"
Wer am Saisonende ganz oben steht, steigt für gewöhnlich auf. Für die U23-Mannschaften der Bundesligisten ist in der 3. Liga jedoch Endstation. Eine Tatsache, die Hainer in seiner Funktion als Präsident des FC Bayern München nicht nachvollziehen kann: "Ein Leistungssportler strebt nach dem Maximum – und will aufsteigen, wenn er aufsteigen kann. Ich denke, dass man sich da in Deutschland durchaus mal Gedanken machen sollte", sagt er im Vereinsmagazin "51" und betont: "Es ist verständlich, dass nicht zwei Mannschaften von einem Klub in einer Liga spielen dürfen. Aber beispielsweise in Liga eins und zwei – warum denn nicht?". In Spanien etwa ist das möglich: Zwischen 2010 und 2015 sowie in der Saison 2017/18 spielte der FC Barcelona B in der 2. Liga, auch die Reserve von Real Madrid war zwischen 2012 und 2014 zweitklassig.
Abänderung wenig wahrscheinlich
Dass die Bayern ihre U23 gerne in der 2. Bundesliga sehen würde, überrascht nach der starken Saison nicht. "Immer mehr Talente klopfen bei den Profis an, unsere Jugendarbeit wird mehr und mehr zum Quell von jungen Spielern – endlich, wo David Alaba der Letzte war, der vor über zehn Jahren den Sprung geschafft hat", so der Bayern-Boss. In der 2. Bundesliga könnten die Bayern ihre Nachwuchstalente wohl noch besser entwickeln und an die Profis heranführen. Doch dass sich an der Regelung auf absehbare Zeit etwas ändern wird, ist wenig wahrscheinlich. Vielmehr ist es vielen Fans und Vereinen ein Dorn im Auge, dass die Bayern Amateure überhaupt in der 3. Liga spielen dürfen – schließlich fungiert diese genau wie die beiden Bundesligen als Profispielklasse.