Bayern II: Profi-Stammspieler im Endspurt nicht einsatzberechtigt
Nach acht sieglosen Spielen ist die U23 des FC Bayern München erstmals seit dem 2. Spieltag wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Nur vier Spiele verbleiben dem amtierenden Drittliga-Meister noch, um den Abstieg zu verhindern. Klar ist aber: Stammspieler aus der Bundesliga-Mannschaft dürfen dabei nicht mithelfen.
Kimmich und Co. nicht spielberechtigt
In Paragraf 11 der DFB-Spielordnung ist der Einsatz von Akteuren aus der Bundesliga-Mannschaft in der U23 klar geregelt. So sind Stammspieler für die letzten vier Spieltage grundsätzlich nicht spielberechtigt – die einzige Ausnahme: "Sie sind in vier aufeinanderfolgenden Pflichtspielen der Lizenzspieler-Mannschaft (Meisterschaft und Pokal) nicht zum Einsatz gekommen, obwohl sie für einen Einsatz spielberechtigt gewesen wären", heißt es in Paragraf 11 und Punkt 2. Als Stammspieler ist definiert, wer bis einschließlich des fünftletzten Spieltages mehr als die Hälfte der möglichen Pflichtspiele (Meisterschaft und Pokal) in der Bundesliga-Mannschaft bestritten hat – unabhängig von der Dauer des Einsatzes.
Das trifft auf Stars wie Joshua Kimmich, Manuel Neuer, Alphonso Davies, Leon Goretzka, Serge Gnabry, David Alaba, Kingsley Coman, Thomas Müller, Jamal Musiala, Robert Lewandowski und Leroy Sané allesamt zu. Entsprechend sind sie für die Bayern-Amateure in den letzten vier Partien, die nun anstehen, nicht einsatzberechtigt. Dass die Bayern somit zahlreiche Profispieler zur U23 beordern, um deren Abstieg zu verhindern, ist damit ausgeschlossen.
Costa und Nübel dürften spielen
Spielberechtigt aus dem Profikader sind dagegen Tiago Dantas, Christopher Scott, Ron-Thorben Hoffmann und Josip Stanisic, die ohnehin schon zu Drittliga-Einsätzen in dieser Saison kamen, sowie Douglas Costa, Marc Roca, Bouna Sarr, Tanguy Nianzou und Alexander Nübel. Doch ein wettbewerbsverzerrender Eingriff in den Spielbetrieb ist dadurch kaum zu erwarten – zumal ohnehin maximal drei Spieler gleichzeitig auf dem Platz stehen dürfen, die nicht mehr unter die U23-Regel fallen.
Im Wesentlichen müssen die Bayern-Amateure den Klassenerhalt mit der aktuellen Mannschaft schaffen. Ob das gelingt? Die Tatsache, dass die Münchner mit einem Marktwert von knapp 21 Millionen Euro über den mit großen Abstand wertvollsten Kader der 3. Liga verfügen, hat sich bisher – im krassen Gegensatz zur vergangenen Saison – jedenfalls nicht bezahlt gemacht.