Bayern II trudelt Abstieg entgegen: "Situation ist eklig"
Durch die 1:2-Heimpleite gegen das schon als Absteiger feststehende Schlusslicht SpVgg Unterhaching trudelt der FC Bayern München II nur ein Jahr nach der Meisterschaft dem Absturz in die Regionalliga entgegen. Ausgerechnet im Derby gegen 1860 München am kommenden Sonntag könnten die Lichter ausgehen.
"Es hat sich alles im Kopf abgespielt"
Trainer Danny Schwarz fühlte sich angesichts der Vielzahl an vergebenen Chancen zum ersten Sieg seit über zwei Monaten (2:0 gegen Wiesbaden am 7. März) geradezu wie beim "Fußball verkehrt". Am "MagentaSport"-Mikrofon führte der 45-Jährige den Chancenwucher auf mentale Überforderung seines Teams zurück: "Es hat sich alles im Kopf abgespielt. Wer selber schon einmal in solch einer Lage war, der weiß, wie eklig die Situation ist."
In der Tabelle ist die Position nach dem inzwischen schon zehnten Spiel in Folge ohne Sieg (drei Punkte) durch das verlorene Nachbarschaftsduell noch prekärer geworden. Zwar haben die Bayern-Bubis auf dem drittletzten Rang vor den beiden letzten Spieltagen nur zwei Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, aber dennoch hat das Schwarz-Team den Klasseerhalt nicht mehr in der eigenen Hand. Selbst bei Siegen im Derby am Sonntag bei Aufstiegsaspirant 1860 München und abschließend gegen den Halleschen FC (22. Mai) bleibt der Titelverteidiger auf gleichzeitige Punktverluste des SV Meppen und möglicherweise auch noch des 1. FC Kaiserslautern angewiesen.
Feldhahn: "Wir waren lethargisch"
Dem entsprechenden Druck scheint der Nachwuchs der glorreichen Triple-Gewinner bislang jedoch nicht gewachsen – auch nicht gegen Unterhaching. "In dem Spiel konnten wir nur verlieren. Jeder hat damit gerechnet, dass wir gewinnen. Bei Haching war der Druck weg, und die hatten mehr Leichtigkeit und haben mehr Freude entwickelt. Wir waren dagegen lethargisch", analysierte Abwehrroutinier Nicolas Feldhahn nach dem Abpfiff: "Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, gerade so einer Mannschaft den Spaß zu nehmen, aber das haben wir nicht geschafft."
Doch seine Mannschaft versagte nicht nur als Spielverderber für die Münchner Vorstädter. Auch insgesamt konnten die Bayern einmal mehr nicht den Matchplan von Schwarz umsetzen: "Die Jungs hatten sich brutal viel vorgenommen, auch wenn das im Spiel überhaupt nicht so ausgesehen hat", bescheinigte der Coach seinen Spielern ungeachtet des Anschlusstores durch Nemanja Motika (72.) eine Minus-Leistung. Schwarz zog denn auch ein ernüchterndes Fazit: "Fakt ist, dass wir es nicht geschafft haben, gegen einen Gegner, der schon abgestiegen ist, drei Punkte zu holen." Gewinnen die Bayern am Sonntag gegen 1860 nicht, könnte ausgerechnet im Derby der Abstieg bereits feststehen.