Bayern II will Talente wie Cuisance regelmäßig einsetzen

Beim 2:1-Heimsieg des FC Bayern München II gegen den FC Ingolstadt sorgten Alphonso Davies und Mikael Cuisance mit einer gemeinsamen Kombination für den Siegtreffer. Ein Umstand, der bei vielen Drittliga-Fans für Missmut sorgt, sind die beiden Spieler doch eigentlich mit einem Profi-Vertrag für die Bundesliga ausgestattet. Doch auch künftig wollen die Bayern Talente wie Cuisance in der 3. Liga einsetzen.

"Nur so können sie sich entwickeln"

Es gebe, so Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview auf der Vereinshomepage, zwei Wege für den FCB, seine Spieler auf die erste Mannschaft des Rekordmeisters vorzubereiten. In einem Fall müsse man die Talente verkaufen und sich eine Rückkaufoption sichern, der andere Fall geht über Einsätze in der zweiten Mannschaft – und die spielt inzwischen wieder drittklassig. "Am Samstag waren Davies und Cuisance bei den Profis im Kader, und am Sonntag haben sie beide bei unseren Amateuren einen wichtigen Beitrag geleistet, den FC Ingolstadt zu schlagen, der vor kurzem noch in der Bundesliga gespielt hat", sieht Rummenigge den Weg über die 3. Liga als Bestätigung.

Zweifelsfrei steht es den Bayern zu, die Spieler in der dritthöchsten Spielklasse weiterzuentwickeln. Vielen neutralen Betrachtern gefällt dies allerdings nicht, oft wird über den Aspekt der Wettbewerbsverzerrung gesprochen. Für Rummenigge sind Einsätze von jungen Talenten wie Fiete Arp (19), Cuisance (20) und Davies (18) dagegen unumgänglich – zumal sie allesamt unter die U23-Regel fallen: "Das sind junge Talente, und für sie ist es wichtig, dass sie in einer gewissen Kontinuität spielen. Nur so können sie sich entwickeln." Mit einem Marktwert von fast 32 Millionen Euro sind die Bayern-Amateure das mit Abstand wertvollste Team der 3. Liga – und sogar wertvoller als Bundesligist SC Paderborn (24,7 Mio. Euro). Die ersten neun Plätze in der Liste der wertvollsten Drittliga-Akteure gehen allesamt an Spieler des FC Bayern. Allein Alphonso Davies ist demnach zehn Millionen Euro wert – mehr als jeder einzelne Drittligist insgesamt.

Kein Regionalliga-Spieler setzte sich durch

Die genannten Spieler sind dabei Ausnahmen, kamen sie bislang doch unregelmäßig in der 3. Liga zum Einsatz. Im Falle des 19-jährigen Lars Lukas Mai verhält es sich ein wenig anders: Das Eigengewächs besitzt zwar auch einen Profivertrag bei den Bayern, kam bislang aber ausschließlich in der 3. Liga zum Einsatz. "In der 3. Liga sind unsere vielversprechenden Talente wesentlich mehr gefordert als in der Regionalliga Bayern", sieht Rummenigge den Wettbewerbscharakter andersherum als Vorteil für die U-Spieler des Rekordmeisters.

Daher sei es für die Bayern auch entscheidend gewesen, nach acht Jahren in die unterste Profi-Liga zurückzukehren. In der Zeit, in der die U23-Mannschaft viertklassig spielte, gelang keinem Spieler der direkte Weg von der zweiten in die erste Mannschaft. Einzig Gianluca Gaudino (acht Profi-Einsätze), Pierre-Emile Höjbjerg (neun Profi-Einsätze) und Emre Can (vier Profi-Einsätze) klopften in ihrer Regionalliga-Zeit sachte bei den Profis an.

Arp muss operiert werden

Auf Jann-Fiete Arp kann Trainer Sebastian Hoeneß vorerst nicht setzen. Der 19-Jährige hat sich im Training bei den Profis einen Bruch des Kahnbeins der Hand zugezogen und fällt auf unbestimmte Zeit verletzt aus. "Das war ein Trainingsunfall und wird operiert", so Bayern-Trainer Niko Kovac.

   

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