Bayreuths Mega-Comeback: "Man versteht die Welt nicht mehr"

Was für ein furioses Comeback der SpVgg Bayreuth! Binnen 17 Minuten drehte der Aufsteiger in Osnabrück ein 0:2 zu einem 3:2 – und holte damit nicht nur drei Punkte, sondern viel Selbstvertrauen für den Abstiegskampf.

Fulminante Aufholjagd

Vehement forderte Thomas Kleine den Abpfiff. Länger als angezeigt ließ Schiedsrichter Lars Erbst die Partie laufen. Nach sechs statt fünf Minuten Nachspielzeit hatte der Unparteiische Erbarmen mit den Gästen, pfiff die Partie ab. Die Anspannung bei allen, die es mit Bayreuth halten, durfte entweichen. Allen war klar, dass heute Großes geleistet wurde. Nach 75 Minuten sah die Mannschaft nach Gegentreffern durch Robert Tesche (10.) und Erik Engelhardt (50.) wie der sichere Verlierer aus.

Doch die fulminante Aufholjagd stand noch bevor: Der Startschuss war das 1:2 durch Christoph Fenninger in der 76. Minute. "Das hat uns nochmal richtig ins Spiel zurückgebracht", sagte Trainer Thomas Kleine bei "MagentaSport". Zehn Minuten später erzielte Eroll Zejnullahu das 2:2 und sorgte schon für eine nicht mehr für möglich gehaltene Rückkehr der Gäste. "Das Tor hat er sich richtig verdient und wir hatten Glück, dass er vom Pfosten reingeht", so Kleine. 

Agyemang Diawusie stellte die Partie in der Nachspielzeit endgültig auf den Kopf, sorgte mit einem überlegten Flachschuss ins lange Ecke für das 3:2 und damit den Sieg. "Es fühlt sich super an, ich freue mich wahnsinnig und habe keine Wort, was ich sagen soll", war der Torschütze auch einige Minuten nach der Szene noch überrumpelt. Sein Treffer "war einfach erleichternd. Ich hatte eine schwere Zeit in den vergangenen Jahren. Das Tor hat alles rausgeholt".

Erstmals seit dem 4. Spieltag über dem Strich

Den Sieg habe sich der Aufsteiger "letztendlich verdient. Das spricht für die Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht, hatten richtig gute Chancen. Nach dem 0:2 steht man draußen und versteht die Welt nicht. Damit hat sicherlich keiner gerechnet", meinte Kleine. Der auch zugab, dass seine Mannschaft in der 88. Minute einen Elfmeter gegen sich hätte bekommen müssen. "Ich habe auch gedacht, er pfeift den. Da muss man auch ehrlich sein, da haben wir Glück, dass er den nicht pfeift." Es war die erste Situation in dieser Saison, in der die Bayreuther von einer Fehlentscheidung begünstigt wurden.

"Wir haben heute in eins, zwei Situationen Glück gehabt, um uns zu belohnen." So traf VfL-Kapitän Marc Heider zwei Mal das Aluminium. Am Samstag passte einfach alles, nach dem sechsten Sieg steht die SpVgg auf Rang 15 und damit erstmals seit dem 4. Spieltag – als Osnabrück auch im Hinspiel besiegte wurde – nicht mehr unter dem Strich. Einen Punkt beträgt der Vorsprung, doch Teile der Konkurrenz können im Laufe des Spieltages noch nachlegen. "Wir freuen uns, dass wir über dem Strich sind. Aber wir können das einschätzen, wissen, dass es bis zum letzte Spiel geht", sagte Kleine.

Die Mannschaft hat es bisher noch nicht geschafft, nach einem Sieg nachlegen. Das sei nun die Aufgabe für das Duell gegen den FSV Zwickau am kommenden Wochenende. "Wir wissen, dass wir eine Abwehrschlacht gegen Zwickau heben. Das wird nächste Woche ein ganz ganz anderes Spiel."

   

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