Bayreuths Coup nach Pleitenserie: "Gutes Ausrufezeichen gesetzt“
Spieler, Staff und Fans der SpVgg Bayreuth bildeten inmitten von Dynamo Dresdens Frust über den Rückschlag im Aufstiegsrennen eine Insel der Glückseligkeit. Nach einer der größten Überraschungen der bisherigen Saison mit 2:1 beim ambitionierten Zweitliga-Absteiger melden die zuvor arg gebeutelten Oberfranken mit Nachdruck neue Ansprüche auf den Klassenerhalt an.
"Auf den Platz gebracht, was wir können"
"Wir sind bei uns geblieben", lobte Trainer Thomas Kleine auf der Pressekonferenz seine Mannschaft mit Blick auf die Pleiten in den vier vorangegangenen Begegnungen: "Wenn man nach solch einer Serie mit einer so positiven Einstellung und Körpersprache spielt, kann man stolz sein. Wir haben ein richtig gutes Ausrufezeichen gesetzt."
Das zumindest vorläufige Ende der bedrohlichen Talfahrt ist für den Aufsteiger nach dem Absturz in die Abstiegszone nach dem verspielten Vorsprung auf den Gefahrenbereich in der Tat eminent wichtig gewesen. Denn durch den dritten Saisonerfolg auf fremden Plätzen blieb Kleines Team immerhin in Schlagdistanz zu den Rivalen auf den Nichtabstiegsplätzen. Schon im Kellerduell am Freitag vor heimischer Kulisse gegen Schlusslicht SV Meppen kann Bayreuth wieder über den Strich springen.
Nicht zuletzt auch diese Perspektive sorgte in Dresden für restlose Zufriedenheit im Gäste-Lager. "Das hätten wahrscheinlich nur sehr wenige gedacht", meinte Siegtorschütze Alexander Nollenberger nach dem Coup seiner Mannschaft an der Elbe am "MagentaSport"-Interview und betonte ausdrücklich die Bedeutung des Erfolgs für die Arbeitsatmosphäre: "Es ist für uns nicht immer leicht, wenn man im Abstiegskampf ist und viele immer nur sagen, dass wir eh verlieren. Jetzt haben wir endlich mal auf den Platz gebracht, was wir können."
Im Kellerduell mit Meppen "auf Augenhöhe"
Als ein entscheidender Faktor für die "Abwehrschlacht" (Kleine) nach Nollenbergers achtem Saisontreffer (58.) und Dresdens vorherigem Eigentor von Paul Will (37.) erwies sich vor allem die Umstellung auf drei Innenverteidiger im Defensivbereich. "Es hat uns gut getan, dass vor der Abwehr nochmal einer mehr dazwischen gehen konnte und viel abgeräumt hat", zog Kleine ein positives Fazit des taktischen Experiments. Auch für Nollenberger hatte die Maßnahme großen Anteil am Erfolg: "Das hat uns in die Karten gespielt."
Im Vergleich mit Meppen will der 25-Jährige die Erkenntnisse von Dresden wieder nutzen: "Wir müssen wieder unsere Stärken einsetzen“, forderte Nollenberger. Sein Coach warnte allerdings vor Überheblichkeit gegen den Tabellenletzten aus dem Emsland: "Wir müssen uns gut vorbereiten, wenn wir die Punkte behalten wollen. Das wird ein Spiel auf Augenhöhe.“