Beben bei Türkgücü? Gerüchte um bevorstehende Insolvenz

Geht bei Türkgücü München jetzt alles ganz schnell? Nachdem zuletzt bekannt geworden war, dass der Klub eine Finanzlücke in Höhe von zwei Millionen Euro nicht schließen konnte, machen nun Gerüchte um einen bevorstehenden Insolvenzantrag die Runde. Laut dem "Merkur" und der "TZ" soll es hinter den Kulissen entsprechende Überlegungen dazu geben. Die Rede ist von einer "sehr wahrscheinlichen Option". 

Neun-Punkte-Abzug wäre die Folge

Eine Entscheidung soll allerdings nicht vor nächster Woche fallen. Doch klar ist: Sollte Türkgücü beim Amtsgericht aufgrund der finanziellen Probleme tatsächlich einen Antrag auf Insolvenz einreichen, würde dies mit einem Abzug von neun Punkten in der laufenden Saison einhergehen. Damit würden die Münchner nach aktuellem Stand auf den letzten Tabellenplatz zurückfallen, hätten zehn Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und somit kaum noch realistische Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen.

Ob der Spielbetrieb im Falle einer Insolvenz fortgeführt werden könnte, ist noch offen. Falls nicht, würden alle Spiele der Münchner annulliert und aus der Wertung genommen, was große Auswirkungen auf die Tabelle hätte. Türkgücü stünde dann als erster Absteiger fest und würde zu den restlichen Partien in dieser Spielzeit wohl nicht mehr antreten. Es wäre das vorläufige Aus für den ambitionierten Klub, der bis 2023 in die 2. Bundesliga aufsteigen wollte.

Schon vor einem Jahr stand Türkgücü vor dem Aus, nachdem Investor Hasan Kivran kurz vor Weihnachten 2020 seinen Rückzug angekündigt hatte. Vier Woche später machte er dann aber doch weiter. Hat der 55-Jährige nun endgültig die Lust an Türkgücü verloren? Das würde auch erklären, warum er die Finanzlücke nicht gestopft hat und damit einen möglichen Punktabzug in Kauf nimmt.

Börsengang vertagt

Um neues Kapital generieren zu können, hatte Türkgücü im vergangenen August angekündigt, an die Börse gehen zu wollen. Sieben Wochen lang konnten 666.666 Aktien zum Preis von je zwölf Euro gekauft werden, was dem Klub rund acht Millionen Euro eingebracht hätte. Doch offenbar wurde das Ziel deutlich verfehlt, sodass Türkgücü den Börsengang ohne weitere Stellungnahme vertagt hat.

Weitere Gründe für die finanzielle Schieflage sind das Fehlen eines Haupt- und Trikotsponsors sowie die Geisterspiele der letzten Wochen und in der vergangenen Saison. Wie angespannt die Lage ist, zeigte sich auch beim Spiel gegen Freiburg II am Dienstag. Um Kosten zu sparen, wollte Türkgücü laut der "Süddeutschen Zeitung" mit einem kleineren Kader anreisen. Damit aber niemand zu Hause bleiben musste, sollen die Spieler aus der Mannschaftskasse ein zusätzliches Hotelzimmer bezahlt haben.

Zudem machten Gerüchte die Runde, wonach Spielern eine Vertragsauflösung angeboten worden sein soll. Und entgegen erster Pläne sind Winter-Neuzugänge mittlerweile vom Tisch. Wie es nun weitergeht, ist einen Tag vor dem wichtigen Heimspiel gegen Schlusslicht TSV Havelse offen. Bislang hat sich der Klub nicht geäußert. Zumindest am heutigen Freitag ist auch nicht mit einer Entscheidung zu rechnen, heißt es.

Der Text wird fortlaufend aktualisiert …

   

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