Becca-Plan: Aufstieg 2020, langfristig Champions-League

Seit Mitte Mai ist Flavio Becca Investor beim 1. FC Kaiserslautern – und verfolgt mit den Roten Teufeln ambitionierte Ziele. Neben dem schnellstmöglichen Aufstieg in die 2. Liga und der Rückkehr in die Bundesliga hat der Luxemburger auch die Champions-League bereits im Visier. 

Becca ruft Aufstieg als Saisonziel aus

Als Sport-Geschäftsführer Martin Bader in der vergangenen Woche nach dem Saisonziel des 1. FC Kaiserslautern befragt wurde, stapelte er tief: "Wir müssen nicht unbedingt in die 2. Liga aufsteigen." Es gebe es acht bis zehn Mannschaften, die oben mitspielen wollen. "Da werden wir keine großen Sprüche raushauen und uns selbst Druck aufbauen". Flavio Becca sieht das anders: "Das Ziel kann in diesem Jahr nur der Aufstieg in die 2. Bundesliga sein. Das muss schnellstmöglich geschehen", stellt der FCK-Investor in einem Interview mit dem Fan-Portal "Der Betze brennt" klar und macht auch aus seinen darüber hinaus gehenden Ambitionen keinen Hehl: "Aus dem Bauch heraus: Fünf bis sechs Jahre erachte ich als realistisch für den Aufstieg in die Bundesliga."

Langfristig soll es sogar noch weiter nach oben gehen, wie der Luxemburger in einem Interview mit der "Sport Bild" durchblicken lässt: "Natürlich ist die Champions League eines unserer Ziele, die wir uns setzen müssen", so der Unternehmer. "Sonst hätte es keinen Wert, in der dritten Liga in den FCK zu investieren." Zuletzt spielten die Pfälzer in der Saison 1998/99 in der Champions League.. Die Klub müsse "unbedingt raus aus der 3. Liga, die für mich die schwerste Liga ist", so Becca, der sich langfristig bei den Roten Teufel engagieren will. "Jetzt müssen wir versuchen, den Zwölfzylinder FCK, der im Moment auf sechs Zylindern vor sich hinstottert, wieder hinzukriegen."

25 Millionen Euro bis 2024

Für den Zweitliga-Aufstieg bereits in dieser Spielzeit ist Becca offenbar zu einer Ausweitung seines momentan 2,6 Millionen Euro betragenden Investment in die Mannschaft bereit. Geld aus seinen in einer Absichtserklärung bis 2024 in Aussicht gestellten 25 Millionen Euro solle "dann fließen, wenn es benötigt wird. Jetzt schauen wir, was passiert. Wenn wir im Winter zulegen müssen, müssen wir finanziell eben nachlegen", sagt der Luxemburger, der zuletzt bereits an der Finanzierung von Janik Bachmann (kam für 350.000 Euro aus Würzburg) beteiligt war.

Doch angesichts seiner schon bereitgestellten Mittel erwartet Becca vom FCK anders als die Vereinsführung eine Rolle im Kampf um den Aufstieg. "Die FCK-Verantwortlichen haben auch dank meiner finanziellen Unterstützung den Kader bekommen, den sie haben wollten. Daran müssen sie sich jetzt messen lassen.“ Die Mannschaft auf dem Feld und das Team im Hintergrund müssten so zusammenpassen, dass der Verein auf dem schnellsten Weg in die 2. Bundesliga komme. "Ich werde meine Kontakte nutzen, die in dieser Form niemand in Kaiserslautern hat, um dem FCK auf dem Spielermarkt weiterzuhelfen", kündigt Becca an.

"Muss auch auf mein Investment achten"

Für den 57-Jährigen, der durch seinen Einstieg am Betzenberg im Form einer Bürgschaft für ein Darlehen maßgeblich zur Lizenzerteilung beigetragen hat, erscheint aber vor allem auch ein Comeback des Ex-Meisters in der Bundesliga geradezu natürlich und logisch: "Was hier möglich ist mit all den Emotionen und den sich daraus bietenden Chancen – danach muss an woanders lange suchen.“

Zur Wahrung seiner Interessen trotz der 50+1-Regel im deutschen Fußball will Becca seine Mittel als einen Mix aus Eigenkapital und Darlehen zur Verfügung stellen. "Wir brauchen“, unterstreicht der Manager seinen Anspruch, "auch einen Einfluss auf unsere Investitionen. Ein Darlehen hilft uns auch, um im Notfall mal etwas sagen zu können. Eigenkapital hingegen käme einem Blankoscheck gleich, ich will und muss aber auch auf mein Investment aufpassen.“

   

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