Beermann im Interview: "Müssen uns deutlich steigern"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Osnabrücks Kapitän Timo Beermann über die zwei Auftaktniederlagen des Zweitliga-Absteigers, Reaktionen der Fans, die Qualität in der 3. Liga und das anstehende DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten SC Freiburg.
"Zuhause ein anderes Gesicht zeigen"
liga3-online.de: Zwei Spiele, zwei Niederlagen, null Tore: Wie bewerten Sie den Saisonauftakt Ihres Teams, Herr Beermann?
Timo Beermann: Natürlich alles andere als gut. Aber es waren dennoch zwei komplett unterschiedliche Spiele. Beim 0:1 in Sandhausen haben wir eine ordentliche Leistung gezeigt und unglücklich verloren, gegen Aue dagegen völlig verdient den Kürzeren gezogen. Wir müssen uns nach dem 0:2 auf jeden Fall deutlich steigern.
Auch andere ambitionierte Teams – wie zum Beispiel der TSV 1860 München und der SV Waldhof Mannheim – starteten ohne Punkte in die neue Drittliga-Saison. Wie ist Ihre generelle Meinung nach den ersten beiden Spieltagen – was hat Sie überrascht?
Eigentlich nichts. Es hat sich stattdessen wieder einmal bewahrheitet, dass in der 3. Liga jeder jeden schlagen kann. Um wirkliche Schlüsse aus der Tabelle ziehen zu können, ist es nach dem 2. Spieltag noch zu früh.
Spricht das einmal mehr für die hohe Qualität in der 3. Liga?
Absolut, fast jedes Spiel ist sehr eng. Um oben mitzuspielen, muss es gelingen, diese vielen engen Spiele regelmäßig auf seine Seite zu ziehen.
Wie fiel die Reaktion der Osnabrücker Fans nach den beiden Niederlagen aus?
Vor allem nach der 0:2-Niederlage gegen Erzgebirge Aue waren unsere Fans extrem enttäuscht – und das auch zurecht. Uns Spielern ging es ähnlich nach dem Abpfiff. Gerade zuhause müssen wir ein anderes Gesicht zeigen.
"Wollen wieder einen Pokalfight liefern"
Was läuft noch nicht rund und muss besser werden?
Wir sind speziell gegen Aue nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben viele 50/50-Duelle verloren und es war fußballerisch insgesamt zu wenig. Im letzten Drittel kamen wir kaum zu Aktionen. Es gibt vieles, was wir besser machen können und möchten nun sofort damit beginnen.
Am Samstag steht das DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten SC Freiburg an. Wie bewerten Sie das Los?
Der SC Freiburg ist ein starker Bundesligist, den wir aber in der DFB-Pokal-Saison 2021/22 schon einmal am Rande einer Niederlage hatten. Damals sind wir in der zweiten Hauptrunde erst im Elfmeterschießen ausgeschieden. Es war ein krasser Pokalfight, den wir auch jetzt wieder liefern wollen.
Wie wollen Sie Freiburg diesmal knacken?
Unser Vorteil ist, dass wir bereits drei Pflichtspiele absolviert haben, während die Bundesliga-Saison noch nicht begonnen hat. Darunter war auch der 1:0-Erfolg im Landespokal beim Nord-Regionalligisten SV Meppen. Es ist also nicht so, dass wir bisher nur Negativerlebnisse hatten. Wir wollen mutig und selbstbewusst auftreten und es Freiburg mit tatkräftiger Unterstützung unserer Fans so schwer wie möglich machen.