Bei den Preußen geht der Trend in die richtige Richtung
Die Negativserie ist endlich vorbei: Zehn Ligaspiele wartete der SC Preußen Münster auf einen Sieg, nun feierte er am 12. Spieltag endlich wieder einen Dreier – und wie! Mit 4:0 fegten die Adlerträger den Chemnitzer FC vom Platz, alle Treffer fielen in der ersten Spielhälfte. Für die Preußen, die schon in den drei Spielen zuvor unter dem neuen Coach Ralf Loose bewiesen haben, dass ihr Potential doch deutlich höher ist als der derzeitige Tabellenstand aussagt, ist dieser Erfolg unbeschreiblich wichtig.
Denn neben der ohnehin schon großen Kritik an Vorgänger Pavel Dotchev und den Spielern, von denen wochenlang nahezu keiner auch nur Normalform zeigte, häufte sich der Unmut zuletzt auch immer mehr auf den Vorstand. Carsten Gockel hätte demnach nur die Breite des Kaders erhöht, qualitativ wurde das Team, das im Vorjahr nur knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasste, nicht entscheidend verstärkt.
Manno und Piossek endgültig angekommen
Zumindest diese Stimmen dürften nach dem 4:0-Erfolg in Sachsen vorerst verstummt sein. Besonders die im Sommer an die Hammer Straße gewechselten Gaetano Manno und Marcus Piossek konnten nach Schwierigkeiten zu Saisonbeginn ihre Klasse unter Beweis stellen. Sowohl im Derby gegen ihren Ex-Club VfL Osnabrück als auch in Chemnitz waren sie die Garanten für die guten Ergebnisse.
Der Trend geht wieder in die richtige Richtung, dennoch sollte man in und um Münster frei nach der neuesten Fußballweisheit von Köln-Manager Jörg Schmadtke nun „ruhig, ganz ruhig bleiben.“ Denn trotz eindeutiger Verbesserungen im Defensiv- und Offensivverhalten stecken die Preußen noch immer sehr weit unten in der Tabelle. Der Abstand auf den ersten Abstiegsrang beträgt gerade einmal drei Punkte, ein einstelliger Tabellenplatz ist noch sechs Punkte entfernt. So kommt die zweiwöchige Zwangspause vielleicht gerade recht, jegliche aufkommende Euphorie wieder zu bremsen. Noch immer sind viele Probleme im Spiel zu lösen – doch dass Ralf Loose auch diese behoben bekommt, daran zweifeln spätestens seit Sonntag nur noch die wenigsten…
FOTO: Flohre Fotografie