2:0 über Lautern: Wiesbaden springt wieder auf Rang drei
In der letzten Partie des 35. Spieltags schlug der SV Wehen Wiesbaden am Montagabend den 1. FC Kaiserslautern mit 2:0. Dabei stand das Endergebnis schon früh fest, der FCK fand kaum Mittel gegen souveräne Hausherren. Wiesbaden erobert damit den dritten Tabellenplatz zurück, während Lautern seit vier Spielen auf einen Sieg wartet und weiter im Tabellenmittelfeld feststeckt.
SVWW-Offensive zu viel für den FCK
Für den SV Wehen Wiesbaden ging es nach dem Ausrutscher des Halleschen FC um die Rückkehr auf Relegationsrang drei, der 1. FC Kaiserslautern hingegen wollte mit einem Sieg vor allem für Ruhe im eigenen Lager sorgen – nach den zuletzt schwachen Auftritten in der Liga war der Unmut am Betzenberg merklich gestiegen. SVWW-Trainer Rüdiger Rehm setzte gegen die Pfälzer auf Titsch Rivero und Schönfeld anstelle von Reddemann und Kyereh, außerdem kehrte Routinier Mintzel nach abgesessener Gelbsperre zurück in die Startelf, für Wachs blieb nur ein Platz auf der Bank. Gäste-Trainer Sascha Hildmann veränderte seine Elf ebenfalls auf drei Positionen: Löhmannsröben, Pick und Jonjic rückten ins zweite Glied, dafür begannen Gottwalt, Sternberg und Biada. Insgesamt versprach die Ausrichtung der Roten Teufel durchaus eine offensive Spielweise.
Zu Spielbeginn war davon allerdings wenig zu sehen. Da auch Wiesbaden zunächst besonders auf die defensive Stabilität setzte, entwickelte sich anfangs ein vorsichtiges Abtasten. Erst nach etwa zehn Spielminuten gingen die favorisierten Hausherren offensiver zu Werke, drückten den Zweitliga-Absteiger immer weiter in die eigene Hälfte. Nur kurze Zeit später wurde es erstmals wirklich gefährlich: Im Strafraum legte Dittgen aus linker Position auf Titsch Rivero, dessen Direktabnahme lenkte FCK-Schlussmann Grill an den Pfosten (15.). Wiesbaden war nun im Spiel. Bereits zwei Zeigerumdrehungen später hatte Gül erst per Kopf, dann mit dem Fuß die Möglichkeit zum Führungstreffer (17.). Kaiserslautern sah sich immer wieder sehenswerten Angriffen der Gastgeber ausgesetzt – und konnte nicht standhalten. Einen langen Ball von Mintzel klärte Sternberg unzureichend in die Mitte, aus etwa 15 Metern Torentfernung zog Schönfeld direkt ab und versenkte die Kugel wuchtig im rechten Eck (20.).
Der Rückschlag verunsicherte die Gäste spürbar, Wehen Wiesbaden nutzte dies. Angreifer Schäffler fing einen Hemlein-Fehlpass ab, bewegte sich Richtung Strafraum und legte letztlich nach links zu Dittgen. Der Mittelfeldmann fand per Flanke den mitgeeilten Shipnoski, der ehemalige Kaiserslauterer vollendete eiskalt – 2:0 (23.). Die Hildmann-Elf war nun gefordert, eine passende Antwort blieb jedoch aus. Stattdessen suchte der SVWW unermüdlich den Weg nach vorne. Zunächst lenkte Kaiserslauterns Grill einen Kuhn-Freistoß über die Querlatte (32.), anschließend verhinderte er gegen den rechts vor ihm auftauchenden Dittgen Schlimmeres (35.). Somit stand zur Pause ein völlig verdientes 2:0 für die Gastgeber.
Lautern kann nicht mehr korrigieren
Bei Kaiserslautern musste sich zum zweiten Durchgang etwas ändern. Das erkannte auch Trainer Hildmann und brachte gleich zwei Neue: Jonjic und Fechner ersetzten Hemlein und Sickinger. Auch Wiesbadens Coach Rehm musste wechseln: Für den angeschlagenen Mintzel kam Wachs. Die Veränderungen schienen das Spiel der Gäste zu beleben. Den Anfang machte FCK-Angreifer Thiele, der rechts vor dem Wiesbadener Gehäuse an den Ball kam, mit dem Versuch eines Hebers jedoch scheiterte (49.). Kaiserslautern witterte nun seine Chance und wurde dabei von ihren in den ersten 45 Minuten aus Protest noch schweigenden Fans unterstützt. In der 51. Spielminute langte Wehens Mrowca kurz vor der Strafraumgrenze hin und sah die gelbe Karte. Den fälligen Freistoß schlenzte Albaek auf das rechte Toreck – kein Problem für Kolke (51.).
Damit war der Auftakt in eine äußerst intensive Phase gemacht. Das stellten Schäffler und Hainault sogleich mit einer Auseinandersetzung unter Beweis, beide sahen die gelbe Karte. Unmittelbar darauf forderte Kaiserslauterns Kühlwetter vehement Elfmeter, nachdem er im Laufduell mit Mockenhaupt zu Boden gegangen war (57.). Schiedsrichter Daniel Siebert ließ zurecht weiterspielen. Dann meldete sich auch Wiesbaden zurück – und zwar eindrucksvoll: Einen Schönfeld-Abschluss von der rechten Seite wehrte Grill ab, im Nachschuss verpasste Dittgen das 3:0 nur knapp (61.). Die Hausherren merkten nun, dass die Roten Teufel in der Defensive weiterhin alles andere als sicher standen. Nur Sekunden später prüfte Torschütze Shipnoski den Lauterer Schlussmann erneut. Ungeachtet der Wiesbadener Abschlüsse präsentierte sich der FCK allerdings verbessert. Es haperte lediglich im Abschluss. In etwa 18 Metern Torentfernung boten sich Sternberg Raum und Zeit, sein Schussversuch landete dennoch in der zweiten Etage (65.).
In der Folge beruhigte sich das Spielgeschehen zunehmend, FCK-Cheftrainer Hildmann versuchte mit seinem letzten Wechsel noch einmal einzuwirken: Pick ersetzte Sternberg (73.). Stattdessen hatte allerdings der ebenfalls eingewechselte Wiesbadener Diawusie die Chance zur Vorentscheidung, drosch die Kugel jedoch an das Außennetz (74.). So blieb es schließlich bei einem verdienten 2:0-Erfolg für den SV Wehen Wiesbaden. Die Rehm-Elf holt sich damit den Relegationsrang vom Halleschen FC zurück und hat diesbezüglich wieder alle Trümpfe in der Hand. Am kommenden Wochenende soll in Lotte der nächste Schritt folgen. Kaiserslautern bewies hingegen erneut, warum das Ziel "Aufstieg" in dieser Spielzeit deutlich verpasst wurde. Zwar legten die Roten Teufel eine ordentliche zweite Halbzeit hin, verbauten sich jedoch schon im ersten Spieldrittel alle Chancen auf Zählbares. Gegen das formschwache Unterhaching dürfte am 36. Spieltag mehr drin sein.