Bericht: Hansa Rostock will Stadion an die Stadt verkaufen
Sportlich läuft es in dieser Saison für den F.C. Hansa Rostock: Nach dem 2:1-Erfolg am Samstag in Duisburg stehen die Norddeutschen auf dem vierten Platz. Doch finanziell drückt der Schuh. Daher überlegt der Klub laut der "Ostsee-Zeitung" nun, das Stadion an die Stadt zu verkaufen.
15 Millionen Euro
Der Kaufpreis für das komplette Stadion – die Stadt besitzt bereits Anteile – soll bei 15 Millionen Euro liegen. Claus Ruhe Madsen, Rostocks Oberbürgermeister, sagte dem "NDR", er würde in Verhandlungen treten wollen. Schließlich habe Hansa "Strahlkraft weit über die Stadtmauern hinaus, nicht nur im Land, sondern auch bundesweit". Unterstützung benötigt er für diesen Deal jedoch auch von der Landesregierung.
Das frische Geld, sollte der Verkauf wie angenommen über die Bühne gehen, braucht die Kogge, um Teile seiner Schulden abzubauen. Diese lagen laut Geschäftsbericht für das Jahr 2018/2019 bei über 23 Millionen Euro. Allein auf dem Stadion lasten 11,5 Millionen Euro – mit steigender Tendenz.
Künftig als Mieter im Stadion?
Sollte die Stadt alleiniger Eigentümer des Stadions werden, würde Hansa fortan als Mieter seine Heimspiele austragen. Im Raum steht eine Miete von 500.000 Euro. Beim angepeilten Aufstieg in die 2. Bundesliga würde sich der Betrag erhöhen, so berichtet es die Zeitung. Anderweitige Einnahmen wie durch Großveranstaltungen würden in der Zukunft dadurch aber nicht mehr an den Verein, sondern die Stadt fließen. Doch der Klub hat keine andere Wahl, wie schon in der Vergangenheit immer wieder betont wurde.
Die Verbindlichkeiten raube "die Luft zum Atmen", hatte Vorstandsvorsitzender Robert Marien bereits im September gesagt. "Die Kreditbelastung für das Stadion raubt dem FC Hansa die Luft zum Atmen. Zinsen und Tilgung sind in der 3. Liga nicht darstellbar". Zumal in den kommenden Jahren einige Sanierungsarbeiten anstehen. Allein die neuen Flutlicht-Masten werden wohl mit rund sieben Millionen Euro zu Buche schlagen, zudem müssen auch die rund 25.000 Sitzschalen ausgetauscht werden. Wann der Verkauf des Stadions über die Bühne gehen könnte, ist noch offen.