Bestätigt! HFC trennt sich von Ristic – Stefan Reisinger übernimmt
Nach dem Absturz auf Platz 17 hat der Hallesche FC die Reißleine gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Sreto Ristic getrennt. Auch Co-Trainer Roberto Pinto muss gehen. Das gab der HFC am Montagnachmittag offiziell bekannt. Nachfolger wird Stefan Reisinger, neuer Co-Trainer ist Paco Vaz.
Unter den Strich gerutscht
Fünf der letzten acht Spiele verloren, nur einen Punkt aus den vergangenen drei Partien geholt und in der Tabelle unter den Strich gerutscht: Der Trend beim HFC zeigt derzeit klar nach unten. Zwar beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer nur zwei Punkte, doch dass Ristic den HFC zum Klassenerhalt führen wird, davon waren die Verantwortlichen um Sportchef Thomas Sobotzik nach der 0:2-Niederlage bei Jahn Regensburg am Samstag nicht mehr überzeugt – und stellten den 48-Jährigen mit sofortiger Wirkung frei. Diese Entscheidung sei "nach sorgfältiger Überlegung und eingehender Analyse der aktuell herausfordernden Phase getroffen" worden, teilte der HFC am Montag mit.
"Als Verantwortliche des Vereins tragen wir die Verantwortung, im Sinne des Vereins zu handeln und alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen zu ergreifen, damit wir den Klassenerhalt schaffen", begründet Präsident Jürgen Fox die Freistellung. "Wir haben diese schwere Entscheidung getroffen, um neue Impulse zu setzen. Wir danken Sreto Ristic für seine Hingabe und den Klassenerhalt in der vergangenen Saison sowie den Pokalsieg im Jahr 2023."
Reisinger ist neuer Coach
Der Nachfolger steht bereits fest: Stefan Reisinger übernimmt den Job und soll in den verbleibenden sieben Partien "die nötigen Impulse in Richtung der Mannschaft setzen", wie der HFC schreibt. Der 42-Jährige fungierte zuletzt zwischen Juli 2022 und Dezember 2023 als Co-Trainer beim TSV 1860 München, ehe er zusammen mit Maurizio Jacobacci gehen musste. Zuvor war der Ex-Profi (96 Erst- und 209 Zweitliga-Spiele) in verschiedenen Rollen beim KFC Uerdingen aktiv, darunter als Teamchef. Erfahrungen als Coach sammelte Reisinger zudem bei der SV Elversberg (Co-Trainer) und der SpVgg Unterhaching (Nachwuchscoach). Der HFC ist seine erste Cheftrainer-Station, nachdem er den Lehrgang zur UEFA-Pro-Lizenz im Februar abgeschlossen hatte. Sein Debüt feiert Reisinger am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den SSV Ulm 1846.
Neuer Co-Trainer, und damit Nachfolger von Roberto Pinto, wird Paco Vaz. Der Deutsch-Spanier zeichnete sich zuletzt von Mai 2023 bis März 2024 als Assistent beim türkischen Zweitligisten Giresunspor verantwortlich. Davor fungierte der 50-Jährige als Co-Trainer bei Shandong Taishan (1. Liga China). In Deutschland war Vaz zuvor in verschiedenen Rollen beim VfB Stuttgart II und den Stuttgarter Kickers tätig. In der Endphase der Saison 2018/19 war Vaz zudem Co-Trainer der Bundesliga-Mannschaft des VfB.
Ristic war seit Februar 2023 im Amt
Ristic hatte den HFC im Februar 2023 von André Meyer übernommen. Seinerzeit belegten die Saalestädter den letzten Tabellenplatz und hatten bereits vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Unter dem 48-Jährigen gelang anschließend jedoch die Wende, mit 24 Punkten aus 16 Spielen führte Ristic die Rot-Weißen zum Klassenerhalt – und das sogar bereits einen Spieltag vor Saisonende. Besonders bemerkenswert: In den ersten zehn Spielen unter dem neuen Coach blieb der HFC ungeschlagen. Darüber hinaus holte Ristic mit den Hallensern den Landespokal, was gleichbedeutend mit dem Einzug in den DFB-Pokal war.
Als Belohnung war der Vertrag des Serben im vergangenen Juli langfristig verlängert worden – mit dem klaren Ziel, in dieser Saison nicht erneut gegen den Abstieg spielen zu müssen. Doch genau das ist der Fall. Lediglich neun Partien konnte Halle bislang gewinnen, auf der anderen Seite setzte es bereits 17 Niederlagen. Nur Schlusslicht Freiburg II verlor noch häufiger (20 Mal). Mit 60 Gegentoren stellt der HFC zudem die schwächste Abwehr. Noch kurz vor Weihnachten hatte Ristic eine Job-Garantie erhalten, doch nach nur 14 Punkten aus den elf Spielen seit dem Jahreswechsel war diese nun nichts mehr wert. Insgesamt stand der 48-Jährigen in 55 Partien an der Seitenlinie – bei einem Punkteschnitt von 1,4.