Bericht: Investor hilft FCC mit weiterer Finanzspritze
Mit Lukas Kwasniok hat der FC Carl Zeiss Jena am Sonntag seinen neuen Chefcoach präsentiert, am Dienstag wird der 37-Jährige erstmals auf dem Trainingsplatz stehen. Da der beurlaubte Mark Zimmermann unterdessen weiter bezahlt werden muss und zudem Transfers in der Winterpause geplant sind, greift Investor Roland Duchâtelet dem FCC finanziell erneut unter die Arme. Derweil wurden einige Nebengeräusche bei der Trainerentlassung bekannt.
Sechsstellige Summe
Auch wenn der Rückstand zum rettenden Ufer gerade einmal zwei Punkte beträgt: Dass die Thüringer vor allem in der Abwehr Verstärkung benötigen, machten nicht zuletzt die zwölf Gegentore in den vergangenen drei Spielen gegen Unterhaching (4:5), Würzburg (2:5) und Meppen (1:2) deutlich. Ohnehin stellt der FCC nach Schlusslicht Eintracht Braunschweig die schwächste Defensive der Liga (36 Gegentore).
Da die Kassen an den Kernbergen jedoch chronisch leer sind, ist Investor Roland Duchâtelet gefragt. Nach "Bild"-Angaben stellt der 72-jährige Belgier, der den Thüringern in den letzten Jahren bereits Darlehen in Höhe von vier Millionen Euro erlassen hat, eine sechsstellige Summe zur Verfügung. Mit diesem Geld sollen zum einen neue Spieler verpflichtet werden und zum anderen der Trainerwechsel bezahlt werden, steht Mark Zimmermann doch trotz seiner Beurlaubung weiterhin bis 2020 unter Vertrag.
Nebengeräusche bei Trainerentlassung
Wie die "Thüringer Allgemeine" unterdessen erfahren haben will, soll Zimmermanns Freistellung am Samstagvormittag mit einigen Nebengeräuschen über die Bühne gegangen sein. Demnach seien mehrere Vorstandsmitglieder nicht in die Entscheidung mit eingeweiht gewesen.
Zudem habe es weder eine Aufsichtsratssitzung noch einen entsprechenden Beschluss des Gremiums hinsichtlich eines Trainerwechsels gegeben. Und Präsident Klaus Berka soll nicht darüber informiert gewesen sein, dass es schon vor dem Spiel gegen Meppen konkrete Gespräche mit möglichen Zimmermann-Nachfolgern gegeben hatte.
Spieler am Trainer vorbei verpflichtet
Künftig, so scheint es zumindest, wollen sich die Verantwortlichen besser abstimmen – vor allem im Hinblick auf Transfers: Dass Spieler verpflichtet werden, von denen der Trainer nicht zu 100 Prozent überzeugt ist, soll unter Kwasniok der Vergangenheit angehören. Zuletzt wurde bekannt, dass Sportdirektor Kenny Verhoene im Sommer ein bis zwei Spieler-Verpflichtungen (darunter Michael Schüler) durchdrückte, die Zimmermann nicht vollständig mittrug.
Derlei Vorgehen sind ein Grund, warum Verhoene bei den Fans in der Kritik steht – in den sozialen Netzwerken fordern viele Anhänger seine Entlassung. Doch wie Geschäftsführer Chris Förster am Wochenende klarstellte, wird der 45-Jährige im Amt bleiben.