Bericht: KFC spricht Großkreutz die fristlose Kündigung aus
Das Kapitel Kevin Großkreutz scheint für den KFC Uerdingen endgültig beendet zu sein. Wie die "Rheinische Post" berichtet, wurde dem Weltmeister von 2014 am Donnerstag die fristlose Kündigung ausgesprochen. Eine Begründung soll dem 32-Jährigen nicht mitgeteilt worden sein.
Keine Einigung gefunden
Rückblick: Vor zwei Wochen war es vor dem Arbeitsgericht Krefeld zu einer mündlichen Verhandlung zwischen dem KFC und Großkreutz gekommen, nachdem dieser aufgrund ausgebliebener Gehaltszahlungen geklagt hatte. Richter David Hagen hatte dabei eine Einigung bis Ende des Monats gefordert, ansonsten wäre ein Urteil von ihm gefällt worden. Doch offensichtlich kamen beide Seiten zu keiner Übereinkunft. Mit der fristlosen Kündigung des noch bis Sommer 2021 laufenden Vertrags wollen die Krefelder das Thema nun endgültig zu den Akten legen. Dieses Vorhaben wird allerdings ein Wunsch bleiben, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass Großkreutz juristisch dagegen vorgehen wird.
Der 32-Jährige war vor Gericht gezogen, weil ihm der Klub zwischen April und August kein Gehalt mehr überwiesen hatte. Der Hintergrund: Im Zuge der Corona-Pandemie einigte sich der KFC-Mannschaftsrat auf einen Gehaltsverzicht um 30 Prozent. Da Großkreutz keine weiteren finanziellen Einbußen hinnehmen wollte, nachdem sein Gehalt zuvor bereits von 51.000 auf 37.000 Euro reduziert worden war, trug er diese Entscheidung nicht mit – und erhielt anschließend gar kein Geld mehr.
Rechtsstreit geht weiter
Der Richter verwies darauf, dass das Gehalt weiterhin gezahlt werden müsse und untersuchte im Rahmen des Prozesses nur die Kürzung der Bezüge vom Sommer 2019. Die Differenz von 14.000 Euro war vertraglich nicht festgeschrieben worden. Da es jedoch Hinweise auf eine mündliche Vereinbarung gab, regte Hagen beide Seiten zu einer einvernehmlichen Lösung des Konflikts an. Diese kann mit der Kündigung als gescheitert angesehen werden. Der Fall wird sowohl den KFC Uerdingen als auch Kevin Großkreutz noch einige Zeit begleiten.
Aus sportlicher Sicht spielte der Weltmeister, der 2018 aus Darmstadt kam und mit dem BVB zweimal Deutscher Meister wurde, schon länger keine Rolle mehr: Bereits im Sommer war ihm ein Vereinswechsel nahegelegt worden. Entsprechend stand der 32-Jährige an den ersten beiden Spieltagen nicht im Kader. Mit der fristlosen Kündigung gehört Großkreutz nun endgültig nicht mehr zur Mannschaft.