"Persönliche Gründe": Markus Merk tritt beim FCK zurück
Paukenschlag beim 1. FC Kaiserslautern: Markus Merk ist von seinen Posten als Vorsitzender des Beirats der 1. FC Kaiserslautern Management GmbH Profifußball und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins zurückgetreten. Einen Bericht der "Rheinpfalz" bestätigte Merk am Dienstagvormittag in einem Statement.
Ziele erreicht
Demnach sehe Merk seine bei Amtsantritt im Dezember 2019 ausgerufene Ziele, die "Stabilisierung des Vereins" und das "Schaffen eines Fundaments für eine sportlich positive Entwicklung", als erreicht an." Sportlich stehen wir nach 20 Spieltagen besser da als in den letzten Jahren und auch wirtschaftlich und strukturell haben wir gemeinsam die Basis für eine erfolgreiche Zukunft gelegt." Daher werde er seine ehrenamtliche Tätigkeit beim 1. FC Kaiserslautern "aus persönlichen Gründen" und "schweren Herzens, aber ohne Zweifel" zum Jahresende abgeben, "um mich auch wieder weiteren Themen außerhalb des FCK widmen zu können", erklärte Merk. Bereits bei der Mitgliederversammlung vor einer Woche hatte der 59-Jährige aus "privaten Gründen" gefehlt.
Dennoch kommt der Rücktritt überraschend, zumal Merk von den Mitgliedern eigentlich bis 2023 gewählt worden war. Seinen Posten im Aufsichtsrat des e.V. übernimmt nun Carsten Krick, der nach "Rheinpfalz"-Angaben als erster Nachrücker fungiert. Was mit Merks Mandat im Aufsichtsrat der FCK Profifußball GmbH und Co. KGaA geschieht, müsse die Hauptversammlung der FCK-Aktionäre in den kommenden Wochen entscheiden, heißt es.
"Es war mir eine Ehre"
Unter Merk hatte der FCK zwischen Juni und Dezember 2020 eine Insolvenz in Eigenregie durchlaufen und sich über diesen Weg seiner Schulden in Höhe von über 20 Millionen Euro entledigt. In die Amtszeit des früheren Welt-Schiedsrichters fällt auch der Einstieg der regionalen Investoren, die im vergangenen Jahr elf Millionen Euro investiert und dafür 33 Prozent der Anteile erhalten haben. Zuletzt halfen die Investoren dem verschuldeten e.V. mit einem Millionen-Darlehen aus. "Für mich sind aus diesen Gründen die Erwartungen, die ich 2019 mit meinem Amtsantritt geweckt habe, erfüllt", so Merk.
Immer wieder sah er sich allerdings auch Vorwürfen einer Einmischung ins operative Geschäft ausgesetzt. Zudem war Merk vorgeworfen worden, er habe die Geschäftsführung bei wichtigen Entscheidungen übergangen. Wie es in einem auf der Mitgliederversammlung veröffentlichten anwaltlichen Gutachten heißt, habe er sich jedoch keiner "straf- oder satzungsrechtlichen Verstöße" schuldig gemacht. Mit Merk verliert Lautern nun seine bekanntestes Gesicht. "Es war mir eine Ehre unserem Verein ehrenamtlich zu dienen und ich freue mich, wenn ich dies auch ohne Amt, in Zukunft tun darf", verabschiedet sich der gebürtige Lautrer.
FCK bedauert Rücktritt
Rainer Keßler, Aufsichtsratsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern e.V., bedauert die Entscheidung, akzeptiert und respektiert sie aber. "Ich bin sehr dankbar, dass ich Markus im August 2019 für ein ehrenamtliches Engagement gewinnen konnte, da er eine in ganz Fußball-Deutschland geschätzte und herausragende Persönlichkeit ist", so Keßler. In der damaligen "wirtschaftlich existentiellen Situation", habe er sich nicht der Verantwortung entzogen und ehrenamtlich mit "hohem zeitlichem und persönlichem Einsatze" als tragende Säule ’seinem' Verein zur Verfügung gestellt.
Am eingeleiteten Prozess der "sportlichen und wirtschaftlichen Stabilisierung" des FCK habe Merk "einen hohen Anteil", hebt der Aufsichtsratsvorsitzende hervor und betont: "Als verlässlicher Ansprechpartner und Repräsentant hat er wichtige Türen geöffnet und die Grundlagen für den Umschwung mitgestaltet. Hierfür gebührt Ihm Anerkennung und unser ausdrücklicher Dank."