Berlin verspielt dreimalige Führung: "Nicht auf ihr Level gekommen"
Zwar steht Viktoria Berlin auf dem zweiten Tabellenplatz, dass zu einem Spitzenteam der 3. Liga aber noch einiges fehlt, offenbarte das Duell gegen den TSV Havelse. Mit 3:4 verloren die Hauptstädter das Kräftemessen zwischen beiden Aufsteigern. Obwohl das Team von Geburtstags-Trainer Benedetto Muzzicato dreimal führte, gab es keinen Punkt.
"Wieder nicht zu Ende gespielt"
Nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung. Das musste auch Benedetto Muzzicato an seinem 43. Geburtstag feststellen. Denn vermutlich stand ein Heimsieg "seiner" Viktoria und die damit verbundene Tabellenführung ganz weit oben auf der Wunschliste. Doch erfüllen konnten ihm seine Spieler dies nicht. Stattdessen gab es im Aufsteiger-Duell eine Niederlage, die nicht alltäglich war für die Berliner Profis. Die Hauptstädter waren – erstmals unter neuer Flutlichtanlage im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark – der Favorit, wurden dieser Rolle aber nur selten gerecht. Denn durch Patrick Kapp (18.), Björn Jopek (36.) und Christoph Menz (60.) gelang dreimal die Führung. Nach dem bisherigen Saisonverlauf mit 17 Punkten aus neun Partien und dem nötigen Selbstvertrauen hätte dies reichen müssen, um gegen den Tabellenletzten zu gewinnen.
Doch es kam anders: Nach dem Ausgleich in der 69. Minute ging Havelse spät noch in Führung (80.). "Das war zu leicht. Wir haben Räume zugelassen, die hat Havelse ausgenutzt, das war sehr effektiv", richtete Muzzicato ein Lob und Glückwünsche an den Gegner aus. "Wir haben es wieder nicht zu Ende gespielt, deshalb war der Sieg auch verdient." Auch mit der letzten Aktion des Spiels wollte der Ausgleich nicht gelingen. TSV-Schlussmann Norman Quindt lenkte einen Schuss von Moritz Seiffert noch um den Pfosten (90.+5).
"Brauchen etwas mehr Ruhe"
Als Beispiel für einige unglückliche Aktionen seines Teams nahm er das 2:2 heran. "Ohne Druck" sei der Ball ins Seitenaus gespielt worden. Die Gäste machten das Spiel schnell, kurz darauf war der TSV erfolgreich. "So machst du den Gegner stark", meinte der enttäuschte Viktoria-Coach. Doch nicht nur diese Szene zeigte ihm, dass er und sein Team "mit der Entwicklung noch nicht am Ende" seinen. Denn allgemein seien einige "Jungs" am Montagabend "leider nicht auf ihr Level gekommen. Insbesondere wenn wir in Führung sind, brauchen wir etwas mehr Ruhe. Das hat uns in der Vergangenheit immer stark gemacht". War gegen Havelse aber nicht der Fall. Als "zu leichtsinnig im Ballbesitz" empfand er das Spiel. Durch die dritte Niederlage – es war die zweite in Serie – bleibt das Team dennoch auf dem zweiten Platz, ist am Samstag beim TSV 1860 München zu Gast.