Beschmiertes Schwein: Erster Tatverdächtiger ermittelt
Nachdem Unbekannte im Vorfeld des Derbys zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Waldhof Mannheim (1:1) ein Schwein beschmiert und gequält hatten, konnte die Polizei nun einen ersten Tatverdächtigen ermitteln.
"Peta" setzt Belohnung aus
Es war ein geschmackloser Zwischenfall, der das letztlich friedlich verlaufene Derby im Vorfeld überschattet hatte. "Lautern-Schweine auch in eurer Stadt" hatten die Täter auf das Schwein geschrieben und es außerdem so stark gequält, dass es beinahe gestorben wäre. Die Berufstierrettung Rhein-Neckar und das Tierheim in Frankenthal nahmen sich dem Schwein an, pflegten es, sodass es dem Tier mittlerweile wieder deutlich besser geht.
Parallel nahm die Polizei Ermittlungen auf – und konnte bereits einen ersten Tatverdächtigen aus dem Landkreis Kaiserslautern ausfindig machen. Gegen den Mann wird nun ermittelt. Darüber hinaus seien in der näheren Umgebung des Carl-Benz-Stadions in Mannheim, wo das Schwein gefunden wurde, drei Fahrzeuge aufgefallen, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten. "Zwei Pkws, davon ein Kastenwagen, wurden am Donnerstagabend, kurz nach 22 Uhr, wahrgenommen, wie sie durch den Gartenschauweg davon fuhren", heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Am Freitagmorgen sei gegen 6 Uhr zudem ein weißer Sprinter aufgefallen, der ebenfalls denselben Weg genommen habe. Zeugen, die Hinweise zu den Fahrzeugen, zu deren Insassen, zur Aktion selbst, sowie zur immer noch unbekannten Herkunft des Tieres geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Mannheim-Oststadt in Verbindung zu setzen.
Die Tierrechtsorganisation "Peta" hat indes eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die die Täter überführen. "Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden", betont Peta. Unter dem Motto "Ein Zeichen gegen Schwachsinn" haben FCK-Fans derweil Spenden in Höhe von rund 3.700 Euro gesammelt – allein über PayPal kamen bislang 3.200 Euro zusammen.
Weiterer Vorfall in Ludwigshafen
In Ludwigshafen ist es unterdessen zu einem weiteren Zwischenfall gekommen. So fand die Polizei vor dem Südweststadion, wo am Mittwochabend das Landespokal-Spiel zwischen der DJK-SV Phönix Schifferstadt und dem FCK ausgetragen wird, mehrere Schweineköpfe und ein Banner mit der Aufschrift "Das passiert mit Lauterschweinen in unserer Stadt". Unklar ist noch, von wem die Aktion stammt und ob Schweine für die Aktion getötet wurden oder ob es sich um Schlachtabfälle handelte.