Energie-Präsident Wahlich tritt zum Jahresende zurück
Paukenschlag bei Energie Cottbus: Präsident Michael Wahlich tritt am 31. Dezember 2018 von seinem Amt zurück – das bestätigte der Verein am Freitag. Einen Monat später wird auch Geschäftsführer Normen Kothe den FC Energie verlassen.
Unruhe hinter den Kulissen
Nachdem der Aufsteiger zuletzt sportlich etwas aus der Bahn geraten ist, mittlerweile seit sechs Spielen auf einen Sieg wartet und in der Tabelle auf einen Abstiegsplatz gerutscht ist, brodelt es nun auch innerhalb des Vereins. In einer Pressemitteilung begründet Wahlich seinen Rücktritt mit Vorgängen hinter den Kulissen: So habe er bereits "ganz am Anfang" deutlich gemacht, "dass ich einen Neuanfang mit ehemaligen Funktionären nicht als besonders hilfreich ansehe und nicht befürworte." Die derzeitigen "Bewegungen im Umfeld und im Verein" diesbezüglich "entsprechen nicht meinen Vorstellungen", betonte Wahlich, ohne dabei konkreter zu werden.
Verwaltungsrats-Vorsitzender Matthias Auth bedauert die Entscheidung, die trotz intensiver Gespräche "nicht mehr zu ändern" gewesen sei. "Wir werden die Zeit bis zum 31. Dezember nutzen die Geschäfte zu übergeben und ein drittes Präsidiumsmitglied zu finden", kündigt Auth an. Die Handlungsfähigkeit des Vereins sei unterdessen "allein durch Klarheit des zeitlich datierten Rücktritts zum Ende des Kalenderjahres jederzeit gegeben" und werde "keinen Einfluss auf die operativen und sportlichen Abläufe des FC Energie Cottbus haben", heißt es in der Mitteilung der Lausitzer.
Werner Fahle wird Nachfolger
Neuer Präsident wird Werner Fahle, der bisher als Vize-Präsident fungierte. "Mit Werner Fahle haben wir jemanden aus den eigenen Reihen, der seine Bereitschaft erklärt hat das Amt zu übernehmen und den eingeschlagenen Weg mit uns weitergehen wird“, freut sich Auth, der Wahlich für seine Arbeit lobt.
So habe er "Herausragendes geleistet" und stünde hauptverantwortlich für den Geist, "der unseren Verein vor allem in den schwierigen zurückliegenden zwei Jahren umgeben hat und für so viel Positives ausschlaggebend war. Unser aller, gemeinsamer Erfolg mit der Rückkehr in die 3. Liga ist eng mit Michael Wahlich verknüpft." Der Verwaltungsrats-Vorsitzende weiter: "Was Michael Wahlich zeitlich, vor allem aber auch mit Herzblut und finanzieller Aufwendung eingebracht hat, war und ist außergewöhnlich." Wahlich ist seit Juni 2016 Präsident bei Energie Cottbus und führte die Lausitzer nach dem Abstieg aus der 3. Liga zurück in den Profifußball.
Auch Kothe geht
Neben Michael Wahlich schlägt auch Geschäftsführer Normen Kothe künftig einen anderen Weg ein, am 31. Januar 2019 wird er den Verein nach insgesamt 14 Jahren verlassen. In einer Mitteilung zeigt sich Kothe "sehr dankbar, dass ich diese besondere Erfahrung, diesen besonderen Verein, über so lange Zeit treu begleiten und mitgestalten durfte." Dabei habe er sich "häufig in den Wind gestellt, das in vorderster Linie und einiges ausgehalten." Ausdrücklich bedankt sich der scheidende Geschäftsführer bei Michael Wahlich und Pelé Wollitz: "Für Ihren Mut seiner Zeit in einer schier aussichtslosen Situation Verantwortung zu übernehmen, für die viele Zeit, die sie persönlich aufgebracht haben, für Ihre Bereitschaft jeden Arbeitsplatz in der Verwaltung zu erhalten und für alles, was sie geleistet haben."
Kothe weiter: "Gemeinsam mit Michael Wahlich, Pele Wollitz und allen Mitstreitern beim FC Energie haben wir es geschafft eine nie dagewesene Solidarität, Gemeinschaft und ein Zusammengehörigkeitsgefühl über den gesamten Verein zu entwickeln." Diese Zeit sei perfekt gewesen. "Ich möchte unseren FC Energie mit dem Bewusstsein der perfekten Jahre in Erinnerung behalten bzw. allen bewusst machen, dass unser Verein nur dann funktioniert, wenn alle, wirklich alle sich in den Dienst des Clubs stellen", so der Geschäftsführer.
Vize-Präsident Fahle bedauert die Entscheidung: "Wir lassen ihn nur schweren Herzens ziehen. Normen hat unseren Club mit allem gelebt, geprägt und über Wasser gehalten und das vor allem in den schlimmen Stunden, Tagen und Wochen." Die Nachfolgeregelung soll durch eine Stellenausschreibung erfolgen: "Es gehört zur betrieblichen Übung, wenn Mitarbeiter den Arbeitgeber verlassen, dass diese Stellen ausgeschrieben werden. Das werden wir nunmehr zeitnah angehen. Darüber hinaus prüfen wir natürlich auch andere Möglichkeiten bzw. die Verfügbarkeit uns bekannter und in unseren Augen qualifizierter Kandidaten."