Derbys zwischen Osnabrück und Münster ohne Gästefans
Die Derbys zwischen dem VfL Osnabrück und dem SC Preußen Münster am 23. September und Anfang März 2016 werden aus Sicherheitsgründen ohne die jeweiligen Gästefans stattfinden müssen. Dies ist das Ergebnis einer mehrtätigen Sicherheitskonferenz zwischen beiden Vereinen, der Polizei und dem DFB. Beide Vereine bedauern diesen Schritt und hoffen auf einen Einzelfall.
Vorfälle beim letzten Derby waren ausschlaggebend
Trotz einer Vielzahl von bisweilen sehr aufwendigen Sicherheitsmaßnahmen sei es in den letzten Jahren in beiden Stadien nicht gelungen, die zum Teil schwerwiegenden Vorfälle auf den Gästetribünen zu verhindern, teilten die Preußen mit. Vor allem die Störungen und Folgen bei den letzten Aufeinandertreffen, als mehrere Menschen verletzt wurden, haben maßgeblich zum Ausschluss der Gästefans beigetragen. "Der miteinander geführte Austausch über das weitere Vorgehen in Bezug auf die Derbys hat nun ergeben, dass sich die Sicherheitspartner zum jetzigen Zeitpunkt auf diesen Weg verständigen müssen, um eine verlässliche Sicherheitslage im Stadion gewährleisten zu können", heißt es in einer Pressemitteilung beider Vereine.
"Situation darf nur ein Übergangsmoment sein"
Andere Optionen, etwa eine zusätzliche Reduzierung des Gästekontingentes, Personalisierung von Tickets oder der verbindliche, organisierte Fantransfer zum Stadion, seien keine Option gewesen, so VfL-Geschäftsführer Jürgen Wehlend. Er hofft, dass zukünftig derart massive Einschränkungen für die Austragung des Derbys nicht erforderlich sind, damit der Fußball für alle friedlichen Fans beider Vereine wieder im Vordergrund stehen kann. Preußen-Sportvortstand Carsten Gockel fordert derweil, dass "über die Ausgestaltung der Maßnahmen, die zukünftig zu treffen sind, um die Spiele weiterhin mit Gästefans ausrichten zu dürfen", jetzt intensiv zwischen allen Sicherheitspartnern diskutiert wird. Die nun entstandene Situation dürfe nur ein Übergangsmoment sein.
Polizei: "Ein ungewohnter Weg"
Die Polizei zeigte sich überrascht: "Mit dem Ausschluss der Gästefans beschreiten die Verantwortlichen einen ungewohnten Weg“, sagt der Leitende Polizeidirektor Rainer Schieferbein vom Polizeipräsidium Münster und fordert: "Die andauernden Ausschreitungen bei den Derbys müssen ein Ende haben.“