BFC, Essen und Co: So läuft das Aufstiegsrennen in der Regionalliga

Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei, und vielerorts startet bereits die Planung und Vorbereitung für die restliche Saison. So auch in der Regionalliga, denn vier Teams wollen im kommenden Frühjahr den Sprung in die 3. Liga schaffen. liga3-online.de gibt einen Überblick über die aktuelle Lage in den fünf Staffeln.

Nord: Vier ernsthafte Aufstiegskandidaten

Hoch im Norden kristallisiert sich im Zwei-Gruppen-Modus allmählich heraus, welche Klubs am Saisonende wirklich um den Aufstieg mitspielen werden – jeweils zwei Klubs haben die Vorherrschaft in der internen Nord- und Süd-Staffel an sich gerissen. So hat sich Holstein Kiel II in einer Gruppe an die Spitze geschoben, wird aber mit 35 Punkten aus 18 Spielen dort wohl nicht lange bleiben. Außer, wenn Verfolger Weiche Flensburg (33 Punkte) gleich zweimal in ausstehenden Nachholspielen ausrutscht. Mit Teutonia Ottensen (30) und Drochtersen/Assel (30) schicken sich zwei Verfolger noch jeweils mit einem Nachholspiel an. Auch Drittliga-Absteiger VfB Lübeck (29) und der Hamburger SV II (28) streiten sich noch um die Teilnahme an der Meisterrunde, haben aber die volle Anzahl der Spiele absolviert.

Apropos Meister: Aus der Süd-Gruppe nehmen ebenfalls fünf Klubs an der noch folgenden Auswahlrunde für das Team teil, das letztlich in die Aufstiegsrelegation gegen den Nordost-Meister gehen wird. Jeddeloh II (24), Hannover II (24), Delmenhorst (25) und Hildesheim (29) wahren eher Außenseiter-Chancen, während Werder Bremen II (42) nur einen Punkt hinter dem VfB Oldenburg (43) rangiert. Beide Süd-Teams zählen definitiv zu den Favoriten für das Duell mit dem Meister der Regionalliga Nordost.

Nordost: Trio an Berliner Klubs dran

Im Nordosten, dessen Meister gegen den Sieger der Nord-Staffel ran muss, ist die Spannung greifbar. FCM-Kultstürmer Christian Beck (15 Tore) hat den BFC Dynamo mittlerweile bei 49 Punkten an die Tabellenspitze geschossen, nachdem gerade im direkten Duell mit dem Berliner AK (3:1) ein ganz wichtiger Sieg gelungen war. Doch der BAK ist längst nicht abgeschlagen – bei einem Sieg im eigenen Nachholspiel könnte der Rückstand auf zwei Punkte verkürzt werden. Allerdings müssen die Verfolger in der Rückrunde ohne Erfolgstrainer André Meyer auskommen, der den persönlichen Aufstieg (zum Halleschen FC) bereits perfekt machte.

Dazwischen steht noch der FC Energie Cottbus (45), der sich durch die jüngsten Erfolge als Verfolger etabliert hat. Auch Carl Zeiss Jena (40) ist bei zwei Nachholspielen in der Hinterhand noch im Rennen – und genauso auch der Relegationsteilnehmer von 2019/20, Lok Leipzig (39). Gegenüber der Konkurrenz hat der Traditionsklub noch drei Nachholspiele in der Hinterhand, was bei Erfolgen noch einen großen Sprung in der Tabelle bedeuten könnte. Als ehemaliger Drittligist hat auch der Chemnitzer FC schon 38 Zähler gesammelt – aber bereits die volle Anzahl der Spiele erreicht.

West: Noch wenig Sicherheit für RWE

Rot-Weiss Essen hat sich in die komfortable Situation gespielt, mit 47 Punkten von der Tabellenspitze zu grüßen – und gegenüber dem Wuppertaler SV (46) und Preußen Münster (45) sogar noch ein Spiel in der Hinterhand hält. Gelingt im x-ten Anlauf endlich der langersehnte Aufstieg? Zu sicher darf sich das Team von Cheftrainer Christian Neidhart allerdings nicht fühlen. Intern gab es zuletzt Querelen, weil sich Kapitän Dennis Grote offen gegenüber einem Wechsel zu Ex-Klub und Aufstiegs-Konkurrent Münster äußerte. Das zog selbstverständlich Unmut nach sich, den auch der frühere U21-Europameister nachvollziehen konnte.

Aber auch sportlich ist RWE nicht auf der sicheren Seite. Ex-Drittligist Fortuna Köln (42) ist in Lauerstellung und hat sogar noch zwei Spiele gegenüber den anderen Verfolgern aufzuholen, eines gegenüber den Essenern. Rot-Weiß Oberhausen (41) rangiert dahinter eher schon als Außenseiter, könnte aber beim nächsten Ausrutscher der Konkurrenz direkt wieder dicht heranrücken. Auch bei den Kleeblättern wird daher nichts kategorisch ausgeschlossen. Drittliga-Zwangsabsteiger KFC Uerdingen bleibt nahezu hoffnungslos Letzter, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt schon neun Punkte – der nach wie vor im Raum stehende Abzug von neun Punkten aufgrund der Insolvenz des Vereins noch nicht mit eingerechnet.

Südwest: Offenes Rennen zwischen Quintett

Das spannendste Hin und Her gibt es dieses Jahr wohl in der Südwest-Staffel, wo sich mit Ulm (46), Mainz II (46), Offenbach (44), Elversberg (41) und auch Steinbach (40) derzeit ein ganzes Quintett um den direkten Aufstiegsplatz duelliert. Der TSV Steinbach Haiger bediente sich sogar in der türkischen Süper Lig, um zum Jahreswechsel einen Trainer zu verpflichten, der den derzeit größten Rückstand in der Staffel noch aufholen kann. Mit Ersan Parlatan kommt ein Coach, der zuletzt 86 Mal als Assistenztrainer in der höchsten türkischen Spielklasse aktiv war. Auch beim heutigen Drittligisten Viktoria Berlin war er einst Chef, anschließend beim BAK.

Um den großen Wurf zu schaffen, muss sich Steinbach aber noch an dem bisherigen Top-Quartett vorbeischieben. Ulm und Mainz II haben dabei schon die volle Anzahl von Spielen ausgeschöpft, während Offenbach noch per Erfolg im Nachholspiel an beiden Spitzenklubs vorbeiziehen kann. Dazwischen rangiert Elversberg, das nach einem Saisonstart als Tabellenletzter weiterhin zur Spitze aufschließen kann – ebenfalls per Nachholspiel. Ein offenes Rennen steht für die Rückrunde an.

Bayern: Bayreuth oder Bayern II ist die Frage

Das letzte Spiel der Bayern-Staffel fand am 3. Dezember statt und ermöglichte dem FC Bayern München II einen 2:0-Sieg gegen Illertissen, wodurch sich der frühere Drittliga-Meister in der Tabelle wieder an die SpVgg Bayreuth heranschieben konnte. Doch der Abstand zwischen dem Ersten und dem Zweiten beträgt bereits vier Punkte, wobei die Bayreuther sogar noch eine Partie in der Hinterhand halten. Gespielt wird aufgrund der Witterungsbedingungen in Bayern erst Ende Februar wieder.

Abgesehen von Bayern II und Bayreuth spielt im Aufstiegsrennen keine weitere Mannschaft eine Rolle. Vorjahres-Meister Schweinfurt rangiert zwar auf dem dritten Platz, hat aber bei einem Spiel weniger allerdings bereits 13 Punkte Rückstand. Auch die SpVgg Unterhaching ist unter Cheftrainer Sandro Wagner weiterhin in der Findungsphase, platziert sich derzeit auf Rang acht. Dass die Oberbayern gegenüber Bayern II noch zwei, gegenüber Bayreuth noch ein Nachholspiel mehr haben, spielt bei 36 Punkten in diesem Jahr keine Rolle.

   

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