DSC verliert erneut, Ulm besiegt die Löwen, FCS trifft ganz spät
Die Negativserie von Arminia Bielefeld hält weiter an. Am Dienstagabend verlor der Zweitliga-Absteiger das Nachbarschaftsduell beim SC Verl mit 1:3 und rutscht damit unter den Strich. Während Ulm mit einem 1:0 gegen 1860 München in die Erfolgsspur zurückkehrte und auf Platz zwei springt, kam Saarbrücken gegen Lübeck in der zehnten Minute der Nachspielzeit durch einen direkt verwandelten Eckball noch zum Ausgleich. Zudem setzte sich Sandhausen mit 2:0 bei Freiburg II durch und Köln besiegte Ingolstadt 1:0, wodurch die Schanzer den vierten Sieg in Folge verpassten.
SC Verl 3:1 Arminia Bielefeld: DSC rutscht unter den Strich
Im ostwestfälischen Nachbarschaftsduell legte der SC Verl einen Blitzstart hin. Paetow schlug die Kugel lang auf Batista Meister, der sie in vollem Lauf stark kontrollierte und mit rechts Kersken überwand (6.). Der frühe Rückstand weckte die Gäste auf. Sie bissen sich am Strafraum des SCV fest, kamen dabei allerdings nicht in die ganz gefährliche Zone. Nach einer halben Stunde ging ein Raunen durch die Fankurve der Verler. Batista Meier kam im Sechzehnmeterraum zu Boden und forderte vehement einen Strafstoß, ebenso wie weite Teile des Publikums. Benens Pfeife blieb aber stumm (30.). Das 2:0 war ein Geniestreich von Ochojski. Der 24-Jährige lief die gesamte rechte Seite herunter, zog dann Richtung Strafraum, und während alle auf eine Hereingabe warten, schloss er eiskalt in die kurze Ecke ab (42.).
Bielefelds Mitch Kniat reagierte mit zwei Wechseln auf den 2:0-Pausenrückstand. Wörl und Yildirim kamen für Mizuta und Sarenren Bazee. Doch auch diese Wechsel brachten zunächst nichts – Arminia zeigte sich weiterhin schwach und ideenarm mit dem Ball am eigenen Fuß. Etwas überraschend gelang ihnen dann trotzdem der Anschluss. Einen langen Freistoß verlängerte das Bielefelder Urgestein Klos über Unbehaun hinweg ins lange Eck zum 2:1 (62.). Danach drückte Bielefeld auf den Ausgleich, ehe Otto dann in der 79. Minute die Entscheidung erzielte. Klos verlor den Ball unglücklich nach einem Einwurf, und der Joker zog ohne mit der Wimper zu zucken einfach mal zum 3:1 ab. Die wichtigen drei Punkte katapultieren Verl auf Platz 14, Bielefeld findet sich nach der zweiten Pleite in Folge auf einem Abstiegsplatz wieder.
SSV Ulm 1:0 TSV 1860: Spatzen gewinnen dank kuriosem Tor
Ulm begann im Aufeinandertreffen mit 1860 München wie die Feuerwehr. Es waren keine zehn Minuten gespielt, schon führte der Aufsteiger – und das kurios. Allgeiers Flankenversuch wurde länger und länger und senkte sich schließlich über den verdutzten Hiller ins Tor zur Führung (9.). Die Hausherren blieben weiter am Drücker und hätten nach 22 Minuten fast das Tor des Monats erzielt. Erst bediente Jann Chessa, der wiederum mit der Hacke auf Jann zurücklegte. Der leitete die Kugel dann mit der Hacke weiter zu Higl, der aus rund acht Meter am Außennetz scheiterte (22.). Über eine halbe Stunde brauchten die Löwen, um auch ins Spiel zu finden. Zejnullahus Distanzschuss wurde auf dem nassen Rasen immer schneller, doch Ortag parierte souverän (32.). Bis zur Halbzeit überließ Ulm 1860 den Ball, ohne sie jedoch zu nah ans eigene Tor zu lassen.
Kurz nach dem Wiederanpfiff gab es eine kurze Unterbrechung, weil es im Gästeblock lichterloh brannte (49.). Es ging dann aber schnell weiter. In den Folgeminuten konnten die Sechzger den Druck der ersten Hälfte nicht weiter aufrechterhalten, und so hatte der SSV deutlich mehr vom Spiel. Dass den Löwen immer mehr die Nerven flatterten, sah man auch an den vielen Beschwerden, die von der Bank kamen. Folgerichtig holte sich Trainer Jacobacci den gelben Karton ab (64.). Ulm hielt die Gäste dann erfolgreich vom eigenen Tor weg, ohne bei Ballgewinnen große Anstrengungen Richtung Gehäuse der Löwen zu unternehmen. Der dreifache Punktgewinn beschert dem SSV den vierten Heimsieg in Folge und Tabellenplatz zwei im Klassement. 1860 verpasst den dritten Sieg in Folge und rutscht auf Platz elf ab.
1. FC Saarbrücken 1:1 VfB Lübeck: FCS trifft in der 90.+10
Nur vier Minuten dauerte es, bis die Zuschauer im Ludwigsparkstadion in Saarbrücken das erste Mal den Atem anhielten. Neudecker legte sich die Kugel in 16 Metern Entfernung zurecht und schlenzte sie knapp am Kasten der Gäste vorbei. Die Führung erzielten dann allerdings die Gäste aus dem hohen Norden. Gözüsirin Ecke köpfte Löhden unhaltbar für Paterok in die Maschen (11.). Saarbrücken war wach und erspielte sich in der Folgezeit ein optisches Übergewicht, ohne jedoch gefährlich vor das Tor des VfB zu kommen. Nach einer halben Stunde war es wieder Neudecker, der Klewin mit einem Distanzschuss überwinden wollte. Der Torwart faustete den strammen Linksschuss aber aus der Gefahrenzone (30.). Eine weitere Chance zum Ausgleich vergab Boeder kurz vor der Halbzeit. Über Umwege landete eine Flanke direkt vor seinen Füßen, Löhden warf sich aber heldenhaft in seinen Schuss und sicherte Grüß-Weiß so die Führung (39.).
Den ersten Aufreger des zweiten Durchgangs gab es nach einer knappen Stunde. Neudecker ging kurz vor dem Strafraum zu Boden und forderte – ebenso wie fast das gesamte Stadion – Elfmeter. Schiri Wittmann ließ zu seinem Unglück weiterspielen (57.). Boland erzielte in der 72. Minute fast ein Eigentor. Nach einer Hereingabe von links landete sein Klärversuch um ein Haar im eigenen Kasten. Lübeck nahm in der Folgezeit viel Zeit von der Uhr und ließ durch viele kleine Fouls kein geordnetes Aufbauspiel mehr zu. In der 84. Minute wurde es Sontheimer zu bunt und er holte sich durch ein Frustfoul an Boland die berechtigte gelb-rote Karte ab. Als schon keiner mehr damit rechnete, erzielte der FCS doch noch das Tor zum Ausgleich. Naifi zirkelte in der zehnten Minuten der Nachspielzeit einen Eckball direkt ins Tor – was ein genialer Treffer. Lübeck bleibt durch das Remis vorerst 15., Saarbrücken rückt auf Platz fünf vor.
FC Viktoria Köln 1:0 FC Ingolstadt: Schanzer-Serie gerissen
Im Duell der beiden stark gestarteten Teams setzten die Hausherren das erste Highlight. May kam über die linke Grundlinie, bewies ein gutes Auge und sah Bogicevic im Rückraum. Der 21-Jährige schweißte dann mit dem ersten Kontakt souverän ein (10.). Auch wenn sich Ingolstadt von dem Rückstand wenig beeindruckt zeigte und sein Heil in der Offensive suchte, war es die Viktoria, die fast das 2:0 markierte. An der Strafraumkante legte sich Koronkiewicz den Ball zurecht und schlenzte ihn dann mit viel Effet Richtung Kreuzeck. Funk musste hier schon sein ganzes Können aufbringen, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern (23.). Ingolstadt stand dann etwas höher und setzte sich in der Hälfte der Hausherren fest, es fehlte aber an Ideen für die gefährlichen Zonen. Kurz vor der Halbzeit wurde es kurios. Innerhalb von nur 180 Sekunden bekamen sowohl Viktorias Co- (Brzenska) als auch Cheftrainer Janßen eine Verwarnung wegen Meckerns (42./45.).
Ingolstadt kam mutig aus der Pause. Deichmann sprang in eine Flanke von Malone und hätte um ein Haar den Ausgleich erzielt. Rauhut stand aber goldrichtig und bewahrte seinem Team die Führung (52.). In der Folgezeit blieb es eine zähe Angelegenheit auf dem Rasen. Den Zuschauern bot sich kein Champagnerfußball, und es gab nur wenig Strafraumszenen zu beklatschen. Marseiler hatte in der 80. Spielminute eine gute Chance für die Hausherren. Er kontrollierte die Kugel im Strafraum, statt aber selbst abzuschließen, entschied er sich falsch und legte für Philipp ab, der den Ball über das Tor setzte. Dann war Schluss. Für Viktoria bedeutet der Sieg vorerst den Sprung auf Platz drei. Ingolstadt verpasst den vierten Sieg in Folge und fällt auf den achten Rang zurück.
SC Freiburg II 0:2 SV Sandhausen: SVS jubelt beim Sportclub
Die Gäste aus Sandhausen begannen stark und kamen durch Otto zum ersten gefährlichen Abschluss. Im Eins-gegen-Eins scheiterte er dann aber an Sauter (9.). Dann zeigte sich die ganze Qualität der Sandhäuser Offensive. Ehlich legte das Spielgerät für Hennings an die Strafraumkante, der kraftvoll, aber auch platziert ins linke Eck traf (21.). Freiburg zeigte nach dem Rückstand immer wieder gute Ballstafetten, es fehlte jedoch oft der letzte Pass. Einzig durch Rüdlins direkten Freistoß kamen die Breisgauer zu Möglichkeiten. Rehnen war aber auf dem Posten (34.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer das gewohnte Bild. Freiburg hatte den Ball, entwickelte aber keine Ideen und Sandhausen ließ sie bis etwa 30 Meter vor dem eigenen Tor gewähren. Zudem gab es immer wieder kleinere Unterbrechungen, die das sowieso schon sehr zähe Spiel immer unansehnlicher machten. Folgerichtig war das 2:0 für Sandhausen mehr ein Zufallsprodukt. Ein Durcheinander im eigenen Strafraum bekam der Sportclub nicht geklärt, und Meier war es, der aus kurzer Distanz glücklich einnetzte (72.). Freiburg fehlte es nun an allem, weshalb sich für die Gäste mehrere gute Chancen zur Entscheidung boten, die sie aber nicht nutzen konnten. Der bereits ausgewechselte Baur holte sich noch Gelb-Rot ab (90.). Sandhausen ist vor den Spielen am Mittwoch Siebter, während Freiburgs Reserve nach der dritten Pleite in Folge weiterhin den vorletzten Rang belegt.