Bierofka im Prüfungsstress – Aalen unter Druck
Zum Abschluss des 24. Spieltages kommt es im Montagsspiel zu einem Sechs-Punkte-Duell zwischen dem TSV 1860 München und dem VfR Aalen. Während VfR-Coach Rico Schmitt bei seinem Debüt bereits unter Druck steht, ist 1860-Coach Daniel Bierofka im Prüfungsstress.
Rückstand des VfR weiter angewachsen
Seit Mittwoch ist Rico Schmitt beim VfR Aalen im Amt, die vergangenen Tage hat der 50-Jährige genutzt, um die Mannschaft kennenzulernen und sie auf das wichtige Spiel bei 1860 München vorzubereiten. Zeitgleich hat sich die Ausgangslage im Abstiegskampf weiter verschlechtert, der Rückstand auf das rettende Ufer ist über das Wochenende auf neun Punkte angewachsen.
Dementsprechend groß ist der Druck im Vorfeld der Partie, zumal der Tabellenletzte seit zwölf Partien auf einen Sieg wartet. Auf der Pressekonferenz sprach Schmitt von einer "Grenzsituation, die viele Spieler noch nicht erlebt haben." Die Richtung ist klar: "Wir müssen die Punkte jetzt wegbeißen. Alle haben sehr engagiert gearbeitet und nun ist auch eine gewisse Kaputtheit zu spüren", so Schmitt. Ob Kapitän Daniel Bernhardt wieder im Tor stehen wird, ließ der neue VfR-Trainer noch offen – und kündigte stattdessen "harte Entscheidungen" an.
Bierofka: Erst Prüfung, dann Spiel
Ganz anders gestaltet sich die Ausgangslage für Löwen-Trainer Daniel Bierofka. Bevor er am Abend auf der Bank sitzen wird, steht am Vormittag zunächst die erste Prüfung seiner Trainerausbildung an – Thema: Fußballlehre. "Das ist doppelte Anspannung", beschrieb der 40-Jährige am Sonntag seine Gemütslage. "Das Adrenalin kommt mir wahrscheinlich aus den Ohren heraus." Dabei hat er sich bewusst für den engen Zeitplan entschieden: "Ich habe alles so gelegt, damit ich mit den Prüfungen schnell fertig bin. Das ist zwar mehr Stress für mich, aber dann ist alles schneller vorbei." Durchfallen ist für Bierofka keine Option: "Dann muss ich etwas anderes machen".
Beim Duell mit dem VfR Aalen trifft der TSV 1860 derweil bereits zum vierten Mal in dieser Saison auf ein Team, das gerade den Trainer gewechselt hat – zuvor debütierten bereits André Schubert, Lukas Kwasniok und Norbert Meier gegen den Aufsteiger. "Das ist immer schwierig, weil dann die Mechanismen andere sind – und die Spieler neu motiviert", so Bierofka. Als Endspiel will der 1860-Coach das Duell mit dem Tabellenletzten aber nicht ausrufen: "Wir wissen um die Wichtigkeit. Aber für beide Teams gibt es noch genügend Möglichkeiten, um zu punkten."
Fehlen werden den Löwen Hendrik Bonmann (Fußverletztung), Benjamin Kindsvater (Adukktorenprobleme), Quirin Moll (Kreuzbandriss), Marius Willsch (Trainingsrückstand) sowie der gelb-rot gesperrte Herbert Paul. Jan Mauersberger steht nach einer Gesichtsfraktur derweil vor dem Comeback. Das Hinspiel hatten die Löwen übrigens mit 4:1 gewonnen – es war der bisherige einzige Auswärtssieg des Aufsteigers in dieser Saison.