"Bin mega stolz auf die Truppe": Alemannia im Freudentaumel

Mit dem Heimsieg gegen Hansa Rostock verwandelte Alemannia Aachen den Tivoli am Sonntagabend in ein Tollhaus. Trainer Heiner Backhaus war mächtig stolz auf seine Mannschaft, war aber auch gleichzeitig darum bemüht, nicht die Bodenhaftung zu verlieren.

Bahn bringt Tivoli zum Beben

Dass der Tivoli ein Tollhaus sein kann, ist bekannt. Doch was am Sonntagabend nach dem Treffer von Bentley Baxter Bahn in der 83. Minute auf den Rängen los war, suchte seinesgleichen. "Ein Wahnsinnsgefühl", geriet der Torschütze bei "MagentaSport" ins Schwärmen. Sonntagsabends auf dem Tivoli vor knapp "28.000 Verrückten" zu treffen, sei unfassbar. "Und dann noch gegen den Ex-Verein." Zuvor sei er "super" von Gaudino in Szene gesetzt worden, "dann muss ich ihn nun noch reinmachen", gab sich der 32-Jährige ganz bescheiden, obwohl er den Ball artistisch per Hacke im Tor untergebracht hatte.

Im Vordergrund stehen wollte Bahn aber dennoch nicht: "Ich bin mega stolz auf die Truppe, das waren ganz, ganz wichtige drei Punkte." Die Alemannia sei die bessere Mannschaft gewesen und habe "hochverdient" gewonnen. "Wir waren wie immer ekelhaft, immer am Mann dran und auch mit dem Ball gut. Wir haben uns spielerisch enorm entwickelt und spielen Chancen heraus, die wir nun auch nutzen." Die Chancenverwertung war in der Tat lange ein Problem des Aufsteigers, in den letzten beiden Partien jedoch nicht. Der verdiente Lohn sind sechs Punkte.

"Ein Riesenlob"

Und während sich die Alemannia vorne eiskalt zeigte, ließ sie hinten im gesamten Spiel nur einen Torschuss zu. Dieser führte dann zwar prompt zum zwischenzeitlichen Ausgleich, dennoch war Trainer Heiner Backhaus mächtig stolz auf sein Team: "Wir haben das Spiel so gespielt, wie du so ein Heimspiel auf dem Tivoli spielen musst: Mit Leidenschaft, mit einer Top-Organisation, dazu mit einer Wahnsinns-Energie und -Intensität auf dem Platz." Mit Blick auf die Einstellung könne er seinem Team nur "ein Riesenlob" aussprechen.

"Was Rostock noch von der Bank bringen kann, musst du über 90 Minuten erst einmal so verteidigen und pressen wie wir das getan haben." Auch, dass sich seine Mannschaft durch das 1:1 nicht aus der Bahn werfen ließ, hob der 43-Jährige lobend hervor. Am Ende dann vor der Kurve jubeln zu dürfen, "ist eine Geschichte, die diesen Abend so rund macht", so Backhaus. "Danke an alle Aachener! 90 Minuten den Tivoli zum Kochen zu bringen, ist Wahnsinn." Dass sich die Spieler Nummer 19 und 20 im Kader genauso gefreut hätten wie der Torschütze, sei "das Schönste" gewesen, so der 43-Jährige. "Genau das muss in einer Mannschaft unverhandelbar sein."

"Lass uns mal schön am Boden bleiben"

Bei aller Euphorie war Backhaus aber dennoch darum bemüht, nicht abzuheben: "Wir haben einen wichtigen Sieg geholt, aber lass uns mal schön am Boden bleiben. Jetzt haben wir mal zwei Spiele gewonnen, aber mehr nicht. Wir dürfen uns nicht größer machen, als wir sind." Zumal die Lage im Abstiegskampf noch immer angespannt ist. Zwar sind die Aachener nun Zwölfter, der Vorsprung auf die rote Zone beträgt allerdings nur drei Punkte. Daher gelte es, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Intensität aus der Partie noch neunmal abzurufen. "Dann werden wir es gemeinsam schaffen", zeigte sich der Coach überzeugt.

Auch Bahn meinte: "Wir müssen jetzt dranbleiben und dürfen keinen Schritt weniger machen. Wir haben noch neun hammerharte Spiele vor der Brust, in denen wir viele weitere Punkte holen müssen. Jetzt tun wir in der Länderspielpause gut daran, durchzuatmen und mit voller Energie in Unterhaching weiterzumachen."

   

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