Bis 2029: TSV 1860 will die Nummer zwei in Bayern werden
Jahrelang gehörte der TSV 1860 München zum Inventar der beiden Bundesligen, ehe 2017 der Absturz in die Regionalliga erfolgte. Zwar gelang auf Anhieb der Aufstieg in die 3. Liga, doch seitdem hängen die Löwen fest. In den nächsten Jahren soll sich das jedoch ändern. Das ehrgeizige Ziel: Bis 2029 die Nummer zwei in Bayern werden.
Derzeit nur die Nummer 8
Rund 100 Tage ist Oliver Mueller als Geschäftsführer des TSV 1860 München nun im Amt. Das nahm der 46-Jährige am Dienstagabend zum Anlass, um Ziele und Visionen für die kommenden Jahre vorzustellen. "Der neue Biss des Löwen" lautete der Titel der Informations-Veranstaltung. Über zwei Stunden lang referierte Müller zusammen mit Sport-Geschäftsführer Christian Werner über die Zukunftspläne des TSV. Als Motto rief er laut der "Abendzeitung" dabei "Lieber tot als Zweiter" aus. "Erst unter der Dusche sind wir geschlagen." Markige Worte, die mit Leben gefüllt werden sollen. "Es bringt nix, wenn wir bunte Bilder und heiße Luft verteilen. Die Umsetzung bis in den Sport hinein geht auf der Geschäftsstelle los."
Alles für ein große Ziel: Bis 2029 wollen die Löwen die Nummer zwei in Bayern werden – hinter Rekordmeister FC Bayern München. Vom Selbstverständnis sind die Sechzger das eigentlich bereits heute, die Realität sieht jedoch anders aus. Denn tatsächlich ist 1860 hinter dem FC Bayern, Augsburg, Fürth, Nürnberg, Regensburg, Ingolstadt und Unterhaching nur die Nummer 8. Um dem eigenen Anspruch künftig gerecht werden zu können, soll es im ersten Schritt zurück in die 2. Bundesliga gehen. Was vor dem Hintergrund, dass der Etat für die kommende Saison von derzeit 6,0 auf 4,5 Millionen Euro schrumpft, allerdings nicht einfach werden wird.
Sollte die Rückkehr auf absehbare Zeit dennoch gelingen, müsste es auch noch mit dem Bundesliga-Aufstieg klappen. Dort angekommen, wäre der TSV nach aktuellem Stand dann immerhin schon die Nummer 3. Einzig der FC Augsburg, derzeit Tabellenachter, müsste anschließend noch überholt werden. Die Frage ist nur, in welchem Stadion die Löwen in der Bundesliga spielen würden. Das Grünwalder Stadion würde die Ansprüche auch nach dem geplanten Umbau nicht erfüllen.
1860 will auf junge Spieler setzen
Um das ehrgeizige Ziel zu erreichen, will der TSV in Zukunft verstärkt auf Spieler aus dem Nachwuchs setzen. Eine Maßgabe, die nicht zuletzt dem reduzierten Etat geschuldet sein dürfte. "Junge Spieler sind unsere Ausrichtung für die Zukunft", so Werner. "Wir haben nicht das meiste Geld, wir müssen kreativer sein, wir müssen intelligenter sein, wir müssen mutiger sein." Zudem sollen teure Trainingslager im Winter, Flugreisen zu Auswärtsspielen und ein Whirlpool künftig der Vergangenheit angehören. Auch der Kader soll verkleinert werden, darüber hinaus sollen neuen Spieler künftig Patenschaften für Nachwuchstalente übernehmen. Gelingt über die neue Ausrichtung der erste kleine Schritt in Richtung des Fernziels im Jahr 2029?