"Bisschen Wut im Bauch": Eisfeld lässt die Hafenstraße beben

Das West-Duell zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster versprach Emotionen – und lieferte Emotionen. Als Thomas Eisfeld die Kugel in der Nachspielzeit zum Sieg ins Netz schweißte, hielt es an der Hafenstraße niemanden mehr auf seinem Platz. Der Cheftrainer war nach dem ersten Saisonsieg überglücklich, der Siegtorschütze ganz gelassen.

"Das Tor war brutal wichtig"

Am heutigen Montag dürfen die Jungs im rot-weissen Dress erst einmal ausschlafen. Ein freier Tag ist angesetzt, um nach der Englischen Woche wieder zu Kräften zu kommen. Ob die RWE-Akteure in der Nacht jedoch schnell herunterfahren konnten, ist fraglich. Denn beim Siegtreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit wurde die Hafenstraße emotional aufgewühlt. Das Stadion bebte, als Thomas Eisfeld einen Querpass von Cedric Harenbrock volley unter die Latte nagelte. Anschließend rannte der 30-Jährige zum Jubeln zur Eckfahne durch.

"Das Tor war brutal wichtig", erläuterte Eisfeld später bei "MagentaSport" – und war zu diesem Zeitpunkt schon wieder total gelassen. Der Siegtorschütze, der nach zwei Startelfeinsätzen in Köln nur auf der Bank saß, kam auch gegen Münster erst in der 66. Spielminute in die Partie. Der 30-Jährige zeigte auf, dass sein Einsatz gerechtfertigt war. "Ich hatte schon ein bisschen Wut im Bauch. Wut auf alles", kommentierte Eisfeld, dass ihn die Denkpause durchaus angestachelt hatte. Mit dem Siegtreffer belohnte sich der Mittelfeldspieler selbst. Und natürlich den Verein.

Spiel auf Messers Schneide

Denn RWE lieferte gegen Münster wiederholt eine ansehnliche Leistung ab. Gerade in der ersten Hälfte hatten sich die Rot-Weissen viel vorgenommen. Doch wie schon in den vorherigen Partien, in denen Essen das Glück nicht auf seine Seite zog, stand auch das Spiel am Sonntagabend trotz guter Leistungen wieder einmal auf Messers Schneide. Wenige Sekunden vor Eisfelds Siegtreffer lenkte RWE-Keeper Jakob Golz noch einen Angriff der Adlerträger an die Latte. Am Ende durfte sich Christoph Dabrowski dennoch freuen. "Ich sitze hier natürlich überglücklich", meldete sich der Cheftrainer aus der Pressekonferenz nach der Partie.

"Wir haben ein richtig gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen, in der sie sehr viele Dinge fußballerisch umgesetzt hat. Wir haben aber auch den einen oder anderen Ballverlust zu viel gehabt", analysierte der 45-Jährige das Geschehen. Sein Team blieb am Ende cooler. "Wir haben uns vorgenommen, nicht zu zweifeln", erklärte Dabrowski, der sich nun eine Initialzündung bei seiner Mannschaft durch den emotionalen Sieg erhoffte. "Das sind natürlich die geilsten Siege, in der Nachspielzeit so ein Ding zu setzen. Wir haben uns endlich für den Aufwand der letzten Wochen belohnt."

"Das wird uns Auftrieb geben"

Damit kann der Coach auch die Hafenstraße wieder hinter sich einen, denn die Mindestvorgabe von Dabrowski war erfüllt: "Die Fans haben nur eine Erwartung: dass sie stolz auf die Mannschaft sein können. Nach diesem Spielen ist das genau so passiert. Sie sind stolz auf die Leistung. Das wird uns Auftrieb geben." RWE darf schon schnell weitermachen, denn am Mittwoch (18:30 Uhr) wartet das Landespokalspiel gegen SuS Dinslaken auf die Essener. In der Liga geht es danach gegen Freiburg II (Samstag, 14 Uhr) weiter.

 

   

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