Bleibt Kwasniok möglicherweise doch? "Würde nix ausschließen"
Die Sache schien klar: Weil Lukas Kwasniok seinen Vertrag beim 1. FC Saarbrücken nur im Aufstiegsfall verlängern wollte, der Verein aber nicht, trennen sich die Wege am Saisonende – das gab der Aufsteiger Anfang Februar bekannt. Möglicherweise ist der Abschied des 39-Jährigen aber doch noch nicht endgültig.
Ein "dynamischer Prozess"
Es ist durchaus ein wenig kurios: Seit der Abschied von Kwasniok im Sommer bekannt wurde, hat Saarbrücken zweimal in Folge gewonnen und liegt nur noch fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz. Nachdem der FCS zwischenzeitlich nur eine von elf Partien für sich entscheiden konnte, scheint der Aufstieg plötzlich wieder möglich. Doch was passiert, wenn der Durchmarsch tatsächlich gelingen sollte? Bleibt Kwasniok dann doch? "Wenn man Entscheidungen fällt, wäre es das Normalste, dass sie so eingehalten werden. Aber im Fußball und im Leben würde ich nix ausschließen", sagt der 39-Jährige in der "Bild". Der Fußball unterliege "einem dynamischen Prozess", so Kwasniok. "Siege machen was mit dir – und Niederlagen auch."
Vorerst macht sich der FCS-Coach – zumindest nach außen hin – aber keine Gedanken um den Aufstieg: "Wir spielen Samstag in Verl, bei der spielstärksten Mannschaft der Liga. Da müssen wir alles raushauen. Mein gesamter Fokus liegt auf Verl. Nur wenn wir da punkten, gehen wir mit einem guten Gefühl in den März mit lauter englischen Wochen."
Zwickmühle droht
Bleibt der FCS auch in den nächsten Wochen in Sichtweite zu den Aufstiegsplätzen, könnte das die Verantwortlichen in eine Zwickmühle bringen: Auf der einen Seite läuft bereits die Suche nach einem neuen Trainer, der bis Anfang Mai vorgestellt werden soll – nicht zuletzt deswegen, um frühzeitig Planungssicherheit für die kommende Saison zu haben.
Auf der anderen Seite wäre es aber durchaus kurios, wenn man den Sprung in die 2. Liga tatsächlich schaffen sollte, den Aufstiegstrainer dann aber ziehen lassen würde. Allerdings müssten die Verantwortlichen dann wohl bis zum letzten Spieltag oder gar zu den Relegationsspielen warten, denn Anfang Mai (vier Spieltage vor Saisonende) wird Saarbrücken selbst im besten Fall noch nicht aufgestiegen sein. Den Ausgang der Saison abzuwarten, spricht aber wiederum gegen die anvisierte Planungssicherheit. Oder setzt bei Kwasniok noch ein Umdenken ein, sodass er auch im Nicht-Aufstiegsfall bleibt? Es dürften spannende Wochen werden.