Böger bestätigt Bredlow-Abgang – Wechsel nach Nürnberg?
Der Hallesche FC hat den Poker um Torhüter Fabian Bredlow verloren. Wie Sportdirektor Stefan Böger am Dienstagnachmittag bestätigte, wird der 21-Jährige seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Stattdessen zieht es den Keeper laut der "Bild" wohl zum 1. FC Nürnberg.
Entscheidung steht seit letzter Woche fest
Schon vor einem halben Jahr wurde Bredlow mit mehreren Zweitligisten in Verbindung gebracht, sein Abschied im Sommer kommt somit nicht überraschend. "In der vergangenen Woche hat er uns darüber informiert, dass er seinen im Juni auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird", berichtet Sportdirektor Stefan Böger in einer Mitteilung und betont: "Die Gespräche waren stets fair und respektvoll, Fabian Bredlow hat sich absolut loyal verhalten und die Entscheidung fiel ihm sichtlich schwer." Dass der 21-Jährige das Potential für die 2. Bundesliga hat, stellte er zuletzt immer wieder unter Beweis. Zehn Mal hielt der frühere U20-Nationalkeeper seinen Kasten in dieser Saison bereits sauber und glänzte erst am vergangenen Sonntag beim Spiel in Rostock mit mehreren Glanzparaden. "Eine absolute Top-Leistung", wie Böger befindet. Der Sportdirektor des HFC bescheinigt dem 21-Jährige zudem eine vorbildliche Entwicklung – "sowohl sportlich als auch menschlich." Doch warum ist des dem Halleschen FC nicht gelungen, Bredlow zu halten? "Wenn ein Spieler die Klasse hat ganz oben anzukommen, dann will er auch dort hin. Das ist nachvollziehbar", so Böger. Zwar habe auch der HFC konkrete Ambitionen und Pläne, jedoch sei der Weg dahin etwas weiter.
Böger sieht im Bredlow-Wechsel ein Signal
Auf der anderen Seite sieht der Sportdirektor den Bredlow-Abgang aber auch als Bestätigung für eine gute Arbeit beim HFC: "Es spricht für unsere positive Wahrnehmung und die guten Leistungen unserer gesamten Mannschaft, dass sich HFC-Spieler ins Rampenlicht spielen und höherklassige Begehrlichkeiten wecken." Das sei im Einzelfall zwar "womöglich bedauerlich", doch in Summe eher "ein Signal an potentielle Neuzugänge." Wie der HFC in der neuen Saison auf der Torhüter-Position verfahren wird, ist unterdessen noch offen. "Mit Oliver Schnitzler, Michael Netolitzky und Tom Müller haben wir drei Torhüter unter Vertrag, es besteht folglich kein akuter Handlungsbedarf", meint Böger. Ob der Bredlow-Abgang jedoch aus den eigenen Reihen abgefangen werden kann, bleibt abzuwarten. Böger dazu: "Das ist (…) ein komplexes Thema und keines, mit dem wir uns heute akut beschäftigen müssen." Denn noch steht Bredlow bis zum Saisonende zwischen den Pfosten und wird sich mit ähnlich starken Leistungen wie in Rostock sicherlich für die Aufgabe in Nürnberg empfehlen wollen.
Keine Ablösesumme
Bredlow kam im Juli 2015 aus der U23 von RB Leipzig an die Saale und wurde umgehend Stammkeeper. Insgesamt blickt der Torwart auf 58 Drittliga-Partien zurück, von denen er 22 ohne Gegentor beendete. Beim FCN, wo er einen Vertrag bis 2021 erhalten soll, ist Bredlow hinter Stammtorhüter Thorsten Kirschbaum wohl zunächst als Nummer zwei eingeplant. Da der Vertrag des 21-Jährigen beim Halleschen FC am 30. Juni ausläuft, kassiert der HFC keine Ablösesumme. Und schaut damit wie schon bei Osayamen Osawe, Sören Bertram und Akaki Gogia in die Röhre.