Boevink im Interview: "So etwas wünschst du dir immer"

Der FC Ingolstadt verlor mit dem Winter-Neuzugang Pelle Boevink zwischen den Pfosten erst einmal. Mit liga3-online.de spricht der niederländische Keeper über seine ersten Wochen beim FCI, den Wechsel aus Paderborn nach Ingolstadt, die aktuelle Stärke des FCI und die anstehenden Aufgaben.
"Keineswegs selbstverständlich"
liga3-online: Seit Ihrem Debüt Ende Januar gab es in sechs Spielen nur eine Niederlage für den FCI. Wie bewerten Sie Ihre ersten Wochen in Ingolstadt, Herr Boevink?
Pelle Boevink: Insgesamt sehr positiv – auch, wenn bei dem einen oder anderen Spiel noch mehr drin gewesen wäre. Wir hatten häufig viele Großchancen sowie mehr Ballbesitz und Spielanteile. Aber wir konnten daraus zu wenig machen.
In der Hinserie haben Sie noch in der 2. Bundesliga für den SC Paderborn gespielt. Was waren die Gründe für den Wechsel in der Winterpause?
Die Konstellation hat sich in Paderborn verändert. Mir wurde frühzeitig mitgeteilt, dass noch ein weiterer Torhüter verpflichtet wird. Das hätte die Wahrscheinlichkeit auf Einsatzminuten deutlich verringert. Deshalb habe ich proaktiv nach einem neuen Verein gesucht. Als sich der FC Ingolstadt 04 – nach dem Abgang von Simon Simoni – gemeldet hat, war ich sofort Feuer und Flamme für die neue Aufgabe.
Ihr Plan, mehr Spielpraxis zu erhalten, ist aufgegangen. Beim FCI haben Sie sich schnell im Tor etabliert.
Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich das Vertrauen der Verantwortlichen – nach nur drei Einheiten mit der Mannschaft – geschenkt bekommen habe. So etwas wünschst du dir natürlich immer. Es ist aber keineswegs selbstverständlich und erfordert harte Arbeit.
Wie gefällt es Ihnen generell in Ingolstadt?
Meine Frau und ich fühlen uns wohl. Wir haben mittlerweile eine Wohnung gefunden und sind happy mit unserem neuen Umfeld. Aus sportlicher Sicht ist für mich auch alles hervorragend. Beim FCI herrschen Top-Bedingungen und es gefällt mir sehr gut im Verein.
Zuletzt gewann Ingolstadt 2:1 gegen den SV Sandhausen. Wie haben Sie das Spiel erlebt?
Während des Spiels hatte ich kurzzeitig das Gefühl, dass uns ein ähnliches Spiel wie in der Vorwoche beim 0:2 in Essen drohen könnte. Trotz etlicher kreierter Chancen ging der Ball einfach nicht rein, wobei ich immer dachte, dass wir die gesamte Partie über dominiert haben. Diesmal sind wir aber dran geblieben, konnten mit den Offensivwechseln noch einmal nachlegen, entsprechend Zeichen setzen und das Spiel am Ende auf unsere Seite ziehen.
"Wir wollen oben dranbleiben"
Was macht das Team aktuell so stark und konstant?
Wir sind eine sehr variable Mannschaft, die kompakt verteidigt und Gegner gut in Umschaltsituationen presst. In der 3. Liga ist es generell wichtig, früh Druck auszuüben. Außerdem kreieren wir viele Chancen und kommen oft ins letzte Drittel. Das sind allesamt gute Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein.
In der Tabelle ist der FCI auf Platz fünf vorgerückt. Der Rückstand auf Platz drei beträgt fünf Zähler. Wie empfinden Sie die Tabellensituation?
Uns ist bewusst, dass noch nichts entschieden ist. Wir wollen oben dranbleiben. Dafür ist es umso wichtiger, konstant zu punkten und nicht nachzulassen. Im oberen Drittel sind die Mannschaften eng beisammen.
Lautet Ihr persönliches Ziel, schnell in die 2. Bundesliga zurückzukehren?
Ich denke vereinsorientiert und werde diese Saison alles dafür geben, um mit dem FCI so erfolgreich wie möglich zu sein. Es ist für mich das Wichtigste, die Ziele des Klubs zu erreichen.
Am Samstag geht es für Ingolstadt in Rostock weiter. Was erwarten Sie dort für ein Spiel?
Rostock ist eine sehr erfahrene und zweikampfstarke Mannschaft. Es wird daher ein kampfbetontes Duell, in dem wir viel fighten müssen. Wir brauchen wieder 100 Prozent, um ein weiteres schweres Auswärtsspiel zu gewinnen.
Es steht nun eine Englische Woche an. Eine entscheidende Saisonphase aus Ihrer Sicht?
Schwer zu sagen. Fakt ist, dass Englische Wochen uns Spielern sehr viel Spaß machen und in dieser Zeit einige Punkte gesammelt werden können. Wir wollen unsere gute Verfassung unbedingt aufrechterhalten und das Maximum aus den anstehenden drei Partien herausholen.