Boyd über Joker-Rolle: "Die richtige Entscheidung"
Mit einem Sonntagsschuss aus 30 Metern brachte HFC-Stürmer Terrence Boyd ganz Halle zum explodieren. Es war der späte Siegtreffer gegen Spitzenreiter MSV Duisburg im Spitzenspiel und das bislang wohl wichtigste, zumindest aber am meisten bejubelte seiner neun Saisontore.
Bankplatz wegen Verletzung
29 Minuten benötigte Terrence Boyd, um den Erdgas Sportpark in Extase zu versetzen. In der 61. Minute wurde der 28-Jährige von Trainer Torsten Ziegner als Joker gebracht. Zum zweiten Mal in Folge, nachdem er gegen Jena nur wenige Minuten Einsatzzeit bekam. Mit seinem Volley-Treffer, der heißer Kandidat für das Tor des Monats ist, schockte der ehemalige Leipzig-Profi die Gegner des MSV und verzückte seine Mitspieler.
“Wirklich unglaublich, das Ding“, schwärmte Halles Torhüter Kai Eisele in der "Mitteldeutschen Zeitung". Kapitän Sebastian Mai bezeichnete den Sonntagsschuss als “Wahnsinn“. Der Torschütze selbst: Der zeigte sich nach dem Spiel erleichtert, die Kugel so perfekt getroffen zu haben: “Wenn ich den jetzt noch hundert Mal versuche, geht der nicht mehr so rein. Da hat alles gepasst in dem Moment“, so Boyd bei Magenta Sport.
Wie schon gegen Jena verbrachte der 14-malige US-Nationalspieler auch gegen Duisburg einen Großteil der Partie auf der Bank. Ein Frust-Treffer sei das Tor gegen den MSV dennoch nicht gewesen: “Ich plage mich seit Wochen mit einem Anriss des Syndesmosebandes rum, habe immer Schmerzen beim Schießen. Deshalb komme ich momentan von der Bank“, so die Begründung Boyds für seine Reservisten-Rolle in jüngster Zeit. Für seinen Trainer Torsten Ziegner ist die Stürmer-Auswahl auch auf die starken Leistungen von Pascal Sohm und Jonas Nietfeld zuletzt zurückzuführen und dem damit gestiegenen Konkurrenzkampf.
Boyd verkörpert Teamgeist
“Wir haben drei Stürmer mit hoher Qualität und müssen davon zwei auswählen. Es kann jeden Mal treffen“, so Ziegner, der zugleich aber die vorbildliche Einstellung Boyds lobte. “Terrence weiß, dass es ein Teamsport ist. Wenn er dann noch solche Tore macht, hilft es allen.“
Und der Matchwinner selbst lebt das Teamgeist-Motto beim HFC perfekt vor und legt das "Ich A"“-Image, das vielen Stürmer anhaftet, nachhaltig ab. “Es ist die richtige Entscheidung. Es wäre unfair den anderen Stürmern gegenüber, wenn ich angeschlagen rumhumpel, während sie voll im Saft stehen“, so Boyd über seine Joker-Rolle.