Boysen vor Debüt: Einsatzwillen statt Offensivspektakel

Hans-Jürgen Boysen ist zurück auf der Bühne des Profifußballs. Zuletzt stand der 62-Jährige vor sechs Jahren in einem Pflichtspiel an der Seitenlinie, nun soll er die SG Sonnenhof Großaspach gemeinsam mit Markus Lang vor dem Abstieg in die Regionalliga bewahren. Gegen Halle feiert er am Samstag sein Debüt.

Boysen will Zweikämpfe sehen

Die 0:1-Niederlage von Regionalligist Wormatia Worms gegen Hessen Kassel im März 2014 war die letzte Partie, bei der Boysen als Trainer an der Seitenlinie stand. Anschließend galt seine Karriere bereits als beendet, nun ist er zurück.  Ein "Freundschaftsdienst", wie Vorstandsmitglied Michael Ferber am Mittwoch sagte.

"Der Schlüssel zum Erfolg wird am Samstag vor allem darin liegen, Zweikämpfe richtig zu führen, Bälle zu erobern und kompakt zu agieren", kündigt Boysen vor seiner Drittliga-Rückkehr an. An seiner Seite wird Markus Lang assistieren, der zuletzt als Interimscoach eingesetzt wurde. Eine Spielweise hat der neue Chef an der Seitenlinie bereits vor Augen: "Die Spieler an vorderster Front müssen hierbei schon vorangehen, um den Gegner möglichst weit vom Strafraum wegzuhalten und ihm somit das Leben so schwer wie möglich zu machen."

"Nicht mit umjubeltem Angriffsfußball"

Dass der Hallesche FC seinerseits selbst mit einem neuen Coach anreisen wird, spielt für Boysen keine Rolle. "Wir müssen zuerst einmal selbst unsere Hausaufgaben erledigen. Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass wir im Spiel sind, uns Torchancen erspielen und hoffentlich auch einen Treffer erzielen können", gab der erfahrene Trainer vor, der den Finger in die Wunden der SGS legen will.

Sogenannten 'Hurra-Fußball' wird es nicht geben: "Erfolg werden wir in dieser Phase nicht mit umjubeltem Angriffsfußball haben, sondern mit Disziplin und Einsatz." Während Kai Gehring nach seiner Gelb-Sperre zurückkehren wird, muss Boysen bei seinem Debüt lediglich auf die fünf Langzeitverletzten im Kader des Tabellenvorletzten verzichten. Ein Sieg gegen den HFC ist nach elf sieglosen Partien in Folge Pflicht, um die Minimalchance auf den Klassenerhalt am Leben zu erhalten.