Christian Brand: "Wir sind eine mittelmäßige Mannschaft"
Ernüchterung beim F.C. Hansa Rostock: Statt den Schwung aus dem Sieg in Erfurt mitzunehmen, setzte es gegen Chemnitz eine deutliche 1:3-Niederlage. "Chemnitz war heute eine Kragenweite zu groß für uns“, bilanzierte Hansa-Trainer Christian Brand. Zum Ende der Hinrunde steht die Kogge mit 26 Punkten auf einem nur bedingt zufriedenstellenden 13. Platz.
Schuhen verhindert in erster Hälfte Schlimmeres
Ende September gewann der FCH das letzte Mal zu Hause (5:0 gegen Zwickau), gegen den CFC sollte im letzten Pflichtspiel in 2016 die Versöhnung mit den Fans erfolgen. Nach 90 Spielminuten war jedoch klar: Die Anhänger der Kogge müssen auch weiterhin auf den dritten Heimsieg in der laufenden Saison warten. Rostock agierte mit Marcel Ziemer und Kerem Bülbül, der erst kurz vor der Partie grünes Licht gab, in einer Doppelspitze. Hansa begann verhalten, hatte jedoch schon nach neun Minuten die erste Chance durch Ziemer. Kurz danach sah Marco Kofler in einer missratenen Abwehraktion äußerst unglücklich aus. Nutznießer war CFC-Defensivmann Dem, der eiskalt zuschlug und die Gäste in Führung brachte. Chemnitz wirkte von da an konzentrierter, kontrollierte das Spiel und hatte vor allem viel Platz im Mittelfeld. Ganz im Gegensatz zum FCH, der überfordert schien und oft in schnelle Konter lief. Immer wieder war es Schlussmann Marcel Schuhen, der bis zum Pausenpfiff Schlimmeres verhinderte.
Jänickes Traumtor kommt zu spät
Vermutlich hatte es in der Kabine der Rostocker eine Standpauke vom Hansa-Coach gegeben, da die Gastgeber nach Wiederanpfiff konzentrierter waren und sich einige Möglichkeiten erspielten (Andrist, 53. / Ziemer, 54.). CFC-Torjäger Fink machte die aufkeimende Hoffnung in der 63. Minute jedoch zunichte, als er nach einem Freistoß das 2:0 erzielte. Ernüchterung und Pfiffe breiteten sich im Ostseestadion aus, erst recht als zehn Minuten später erneut Fink zuschlug – 3:0 für Chemnitz. Ein Traumtor von Tobias Jänicke per Direktschuss aus 25 Metern Entfernung kam für die Gastgeber zu spät. Völlig zu Recht verloren sie die letzte Partie vor der Winterpause.
Brand: Sind eine mittelmäßige Mannschaft!
Klare Worte fand Christian Brand nach dem Spiel beim MDR: "Heute hat man wieder gesehen, wo wir hingehören. Wir sind eine mittelmäßige Mannschaft. Wenn es gut läuft, können wir jeden schlagen. Wenn wir individuelle Fehler dieser Größenordnung haben, können wir gegen alle verlieren.“ Wie schon Holstein Kiel vor zwei Wochen nutzten die Sachsen an diesem Nachmittag die Fehler der Hanseaten eiskalt aus. Der momentane 13. Tabellenplatz macht klar deutlich, wo sich die Hanseaten derzeit befinden: sechs Punkte nach oben und sechs Punkte nach unten. "Da wo wir sind, stehen wir zu Recht. In der Rückrunde greifen wir wieder an. Wir brauchen noch viele Punkte gegen den Abstieg“, so Brand. Auch wenn die Fans in den Heimpartien der laufenden Spielzeit nur selten spielerisch verwöhnt wurden, steht am Ende trotzdem eine positive Bilanz, die nach den Hinrunden der vergangenen Jahre (Platz 16 und 19) nicht unbedingt erwartet wurde.