"Braucht noch etwas Zeit": Kapitän Mai glaubt an Dynamos Kader
Nach drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen schlug Dynamo Dresden hart auf dem Boden der Drittliga-Realität auf. Dass die Sachsen vor allem spielerische Mängel offenbarten, führt Sebastian Mai auf den Kaderumbruch im Sommer zurück. Der SGD-Kapitän verspricht baldige Fortschritte.
Dresden droht das Mittelmaß
Kurz vor dem Saisonstart kegelte Dynamo Dresden den Hamburger SV mit 4:1 aus dem DFB-Pokal. Der berauschende Auftritt gegen die klassenhöheren Hansestädter machte Lust auf mehr. Knapp zwei Monate später herrscht statt Euphorie jedoch Ernüchterung. Dynamo verlor drei der vergangenen vier Drittliga-Partien und rutschte nach ordentlichem Start auf Tabellenrang acht ab. "Wir haben uns zuletzt nicht wirklich gut geschlagen", räumt Sebastian Mai im Interview mit der "Sächsischen Zeitung" ein. "Aber wir sind ein neu zusammengewürfelter Haufen, manches passt nicht sofort, braucht einfach Zeit."
Wenngleich die Aussagen des Spielführers durchaus nachvollziehbar sind, zeigt sich ein Problem: Will der "zusammengewürfelte Haufen" den großen Dynamo-Ambitionen gerecht werden, steht ihm nicht endlos viel Zeit zur Verfügung. Denn schon nach dem ersten Viertel der Saison ist abzusehen, dass das Haifischbecken 3. Liga auch in dieser Spielzeit nur wenige Fehler verzeihen wird. Seinen Optimismus möchte sich der im Sommer aus Halle gekommene Mai davon nicht nehmen lassen. Ein Qualitätsproblem sieht der gebürtige Dresdner ebenfalls nicht: "Wir haben einen ziemlich guten Kader. Noch mal: Es braucht noch etwas Zeit, uns die Mechanismen und Abläufe zusammen zu erarbeiten."
"Sind alle nicht auf unserem Maximum"
Für den Anhang der Elbstädter bleibt also nur zu hoffen, dass die Mannschaft eher früher als später zusammenfinden wird. Von allzu ehrgeizigen Zielvorgaben sahen die Verantwortlichen des Zweitliga-Absteigers ohnehin ab – auch in der Mannschaft ist das Wort Aufstieg offenbar ein Tabu. "Wir haben das Ziel nicht direkt ausgegeben", bestätigt Mai. "Ich will so viele Punkte wie möglich holen. Der Rest wird sich zeigen." Dass Konkurrenz und Öffentlichkeit die Schwarz-Gelben trotzdem als einen der Aufstiegsfavoriten sehen, dürfte den Dresdnern allerdings durchaus bewusst sein.
Und im Geheimen scheint der Traum von der direkten Zweitliga-Rückkehr auch bei den Spielern zu existieren, wie die folgende Aussage belegt: "Es ist noch nichts verloren. Wir sind nicht supergut gestartet, aber auch nicht superschlecht." Mais Tugend, um den Traum am Leben zu erhalten: harte Arbeit. "Wir sind gerade alle nicht auf unserem Maximum, und das müssen wir wieder erreichen und dafür alles geben. Es ist wichtig, positiv zu bleiben. Das sollten wir beherzigen. Es war nicht alles negativ." Noch wichtiger als Optimismus sind im Fußball jedoch die Ergebnisse – das ist sicherlich auch Dresdens Kapitän bewusst. Gegen formstarke Münchner Löwen bietet sich der SGD am Wochenende die Möglichkeit, diesbezüglich ein Ausrufezeichen zu setzen.