"Braune Energie"-Banner: Fangruppe wendet sich von der Fortuna ab
Das mediale Echo im Anschluss war enorm: Die "South City Rudeboyz" hatten während des Heimspiels der Kölner Fortuna gegen Energie Cottbus ein Banner präsentiert, welches sowohl die Ablehnung des Braunkohleabbaus durch Energiekonzern RWE als auch der rechten Gesinnung von Teilen der Cottbusser Fanszene ausdrückte. Die Verantwortlichen erhielten daraufhin ein Stadionverbot und ließen nun in einer Mitteilung verlauten, die Fortuna auch nach Ablauf der Sperre nicht weiter unterstützen zu wollen.
Banner: Nicht angemeldet – aber auch nicht geschmuggelt
Auf dem Platz setzte es für Fortuna Köln zuletzt eine herbe 0:7-Pleite, auch im Umfeld ist es alles andere als ruhig: Im Anschluss an die Präsentation eines umstrittenen Banners durch die Fangruppierung "South City Rudeboyz" (Foto) kam es offenbar intern zu Auseinandersetzungen zwischen Verein und der Gruppierung. Nun verkündeten die Rudeboyz, auch nach Ablauf eines ausgesprochenen Hausverbots nicht in das Südstadion zurückkehren zu wollen.
Grundsätzlich, so die Mitteilung, sei das Banner zwar nicht angemeldet gewesen, die Gruppe jedoch gleichzeitig "ohne Beanstandung durch die Einlasskontrolle des Südstadions gegangen." Der Verein hat im Anschluss an das Spiel ein Gespräch mit der Gruppierung vereinbart: In diesem sei den Mitgliedern verdeutlicht worden, dass der Banner eine Gleichsetzung von RWE-Mitarbeiter mit Nazis suggeriere. Aufgrund dieser Tatsache und dem Fakt, dass der Banner unangemeldet war, hat der Verein den Verantwortlichen ein zeitlich begrenztes Hausverbot ausgesprochen. Dass der Konzern eine Distanzierung von den Inhalten des Banners durch den Verein gefordert haben, verbunden mit der Drohung, Sponsoringaktivitäten in Zukunft zurückzufahren oder zu blockieren, dementierte Fortuna Köln: "Eine Beeinflussung von RWE hat nicht stattgefunden."
Sponsoren wichtiger als "klares Bekenntnis gegen Rassismus"?
Den Mitgliedern der Fangruppierung habe der Verein mitgeteilt, dass Proteste gegen den Braunkohleabbau nicht im Südstadion durchzuführen seien. Die Distanzierung von den Inhalten des Banners durch die Fortuna, so die Gruppierung weiter, habe bereits vor dem Gespräch stattgefunden. "Uns wurde der Eindruck vermittelt, dass der Verbleib von Sponsoren für die Fortuna wichtiger ist, als ein klares Bekenntnis gegen Rassismus." Konsequenz für die Gruppe: Keine Auflösung, jedoch bis auf Weiteres auch keine Unterstützung der Fortuna mehr.