BTSV erlebt nächstes Debakel: Was wird aus Pedersen?

Die Situation bei Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig wird immer dramatischer: Beim 2:4 gegen den SV Meppen gingen die Niedersachsen chancenlos unter und sind zum zweiten Mal in dieser Saison auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht. Die Tage von Trainer Henrik Pedersen scheinen gezählt, noch erhält der 40-Jährige aber Rückendeckung. Bei den Fans ist der Kredit unterdessen endgültig aufgebraucht.

Fans verlassen Stadion vorzeitig

"Wir werden gemeinsam aus dieser Situation herauskommen", hatte Pedersen im Vorfeld des Kellerduells angekündigt. Auf dem Platz war davon allerdings nicht viel zu sehen. Vielmehr boten die Löwen einen ängstlichen Auftritt und lagen schon zur Pause nach Treffern von Thilo Leugers (17.) und Nico Granatowski (41.) mit 0:2 hinten. In beiden Situationen sah Torhüter Marcel Engelhardt alles andere als gut aus. Mit dem 0:3 nach 57 Minuten durch den Ex-Braunschweiger Deniz Undav war die Partie dann bereits entschieden, vorausgegangen war ein individueller Fehler von Felix Burmeister.

Und als Martin Wagner nur wenige Augenblicke später auf 4:0 erhöhte, hatten die 1.300 mitgereisten Eintracht-Fans endgültig genug: Unter wütenden Gesängen packten sie ihre Banner ein, steckten Fan-Utensilien in Brand und verließen das Stadion zehn Minuten vor dem Ende in Scharen. Dass sie anschließend die beiden Tore von Mergim Fejzullahu (85. / 88.) verpassten, wird sie kaum gestört haben – zu enttäuschend war die zuvor gezeigte Leistung.

Mentalproblem wird offensichtlich

"Wir haben uns vom Rückstand nicht erholt", zeigte sich Trainer Henrik Pedersen am "Telekom"-Mikrofon geknickt – und sprach damit das mittlerweile mehr als offensichtliche Mentalproblem an.  Auch ein Mentaltrainer, der in der vergangenen Woche zu Rate gezogen worden war, konnte die Blockade offensichtlich nicht lösen. Pedersen will nun alle Positionen auf den Prüfstand stellen – "auch die Torwartposition."

In der Tabelle haben die Braunschweiger zum zweiten Mal in dieser Saison die Rote Laterne übernommen und liegen bereits drei Punkte hinter dem rettenden Ufer. "Wir müssen weitermachen", übte sich der Eintracht-Coach in Durchhalteparolen und hat weiterhin Vertrauen in die Mannschaft: "Ich bin davon überzeugt, dass wir da unten rauskommen." Die Frage ist nur: Wie viel Zeit bekommt der Däne noch? Nach der Niederlage in Meppen, vor allem aber aufgrund des desolaten Auftritts, scheinen seine Tage gezählt.

Ebel steht hinter Pedersen

Rückendeckung erhält Pedersen derweil von Präsident Sebastian Ebel, der sich unmittelbar nach Spielende deutlich zum 40-jährigen Trainer bekannte: "Die Leistung ist nicht auf den Trainer zurückzuführen. Wir müssen andere Wege finden, um die Blockade zu lösen – zusammen mit Henrik Pedersen."

Auf der anderen Seite sprach Ebel aber auch von einer "furchtbaren" und "ganz, ganz bitteren" Situation. Schon vor dem Spiel war die Lage laut dem 55-Jährigen "sehr ernst" – nun hat sie sich weiter zugespitzt. Und dennoch: "Wir müssen weitermachen und den Karren aus dem Dreck ziehen", gibt sich Ebel kämpferisch. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte. Ob Pedersen dann noch auf der Bank sitzen wird?

   

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