Braunschweig völlig von der Rolle: "Das darf nicht sein"
Mehrfach wurde vor dem Duell der Braunschweiger Eintracht mit dem FC Ingolstadt von einer richtungsweisenden Partie gesprochen. Nach einem enttäuschenden 0:3 ist klar: Der Blick der Löwen geht erst einmal in die andere Richtung. Trotz einer vogelwilden Phase mit drei Gegentreffern in sechs Minuten wollten sich die Eintracht-Profis im Anschluss kein Mentalitätsproblem unterstellen lassen.
Pfitzner hebt Zusammenhalt hervor
"Wir sind ein eingeschworener Haufen und in der Mannschaft stimmt es." Nach der deutlichen Pleite im Topspiel gegen Ingolstadt war es Marc Pfitzner ein Anliegen, den ungebrochen guten Zusammenhalt innerhalb des Teams hervorzuheben. Um eine Fehleranalyse, dessen war sich auch der Routinier bewusst, wird man beim BTSV dennoch nicht herumkommen – zu deutlich gestaltete sich das Geschehen im Verlauf der 90 Minuten. So gab Cheftrainer Christian Flüthmann unumwunden zu: "Es war ein völlig verdienter Sieg für Ingolstadt."
Dabei startete die Eintracht eigentlich gut in die Partie und verbuchte zu Beginn die größeren Spielanteile für sich. Was jedoch ab der 20. Minute geschah, dürfte für einige der Beteiligten auch mit etwas Abstand noch schwer zu erklären sein. Zunächst ließ die Eintracht-Defensive Ingolstadts Gaus im Sechzehner gewähren, dessen abgefälschter Schuss senkte sich hinter Schlussmann Fejzic zum 0:1 in die Maschen (21.). Eine Reaktion der Hausherren blieb aus, vielmehr spielte sich der FCI in einen wahren Rausch. Gerade zweimal schaffte der Zeiger die Umdrehung auf dem Ziffernblatt, ehe der Ball nach einem Antonitsch-Kopfball erneut im Tor lag (23.). Wiederum nur wenige Momente später kombinierten sich die Gäste gekonnt vor das Eintracht-Tor, Thalhammer stellte auf 3:0 und machte das Braunschweiger Chaos perfekt (26.).
"Wir haben das Spiel innerhalb weniger Minuten hergeschenkt. Das darf nicht sein", fasste Flüthmann diese Phase nach Spielende nüchtern zusammen. Zwar hielten sich die Blau-Gelben bis zur Halbzeitpause schadlos, zu einer Aufholjagd kam es jedoch nicht mehr. Zu allem Überfluss sah Steffen Nkansah nach einem rüden Foul an Kurzweg glatt Rot. Torhüter Fejzic war es schließlich zu verdanken, dass Ingolstadt das Ergebnis nicht noch weiter in die Höhe schraubte.
"Müssen eine Trotzreaktion zeigen"
Konsterniert traten die Braunschweiger anschließend vor die Mikrofone. Felix Burmeister, der nach überstandener Verletzung ein unschönes Comeback erlebte, befand: "Wir haben gut angefangen und bekommen dann wie aus dem Nichts das erste und zweite Tor. Danach sind wir nur noch hinterher gelaufen." Dennoch dürfe sich die Mannschaft von einem derartigen Rückschlag nicht von ihrem Weg abbringen lassen.
"Wir müssen jetzt schauen", richtete der Innenverteidiger den Blick nach vorne, "dass wir die Fehler aufarbeiten und nicht nur mit betrübtem Gesicht herumlaufen. Wir müssen in Münster eine Trotzreaktion zeigen." Auf die Fans war derweil Verlass: Trotz des klaren Spielstands unterstützten sie die Mannschaft durchgehend lautstark: "Für diesen Support sind wir sehr dankbar", so Flüthmann. Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen sind die Löwen in der Tabelle auf Rang fünf abgerutscht, der Rückstand auf Platz zwei beträgt aber gerade mal einen Punkt. Die angekündigte Trotzreaktion kann der BTSV am Montag nächster Woche bei Kellerkind Preußen Münster zeigen.