Braunschweigs bitterer Abend in Zwickau: "Es war brutal"

Was für ein gebrauchter Abend für Eintracht Braunschweig: Trotz vieler gute Möglichkeiten verloren die Niedersachsen mit 0:1 beim FSV Zwickau und verpassten so den Sprung auf einen Aufstiegsplatz. Dennoch konnte Trainer Michael Schiele seinen Spielern kaum einen Vorwurf machen. 

"Hätten noch 180 Minuten spielen können"

Verliert eine Mannschaft ein Spiel, entsteht eine gewisse Erwartungshaltung, wie der Trainer der unterlegenen Mannschaft vor der Kamera reagieren wird: Die Laune eher schlecht, vielleicht auch mal etwas dünnhäutig. Doch Michael Schiele musste am "Telekom"-Mikrofon und auch auf der Pressekonferenz doch sehr viel grinsen. Ohne Vorwissen, wie die Partie ausgegangen ist, hätte der Beobachter zum Entschluss kommen können, da stehe der Sieger-Trainer. Dass der 43-Jährige nicht die zu erwartende Rolle des Miesepeters eingenommen hatte, lag vermeintlich daran, dass er mit dem Auftritt seines Teams weitgehend zufrieden und mit dem Schicksal im Reinen gewesen war. "Da gibt es keinen Vorwurf, man hat das gut anschauen können."

Aber der Fußballgott – so wirkte es – hatte am Mittwoch festgelegt, dass der Aufstiegskandidat einfach einen extrem unglücklichen Tag erwischen und keinen Treffer erzielen wird. "Vielleicht war das so ein Spiel, wo es nicht hat sollen sein", meinte Schiele. Schließlich habe sein Team "zig Chancen gehabt", der Gegner "anderthalb". Und eine davon war drin. Die Braunschweiger Defensive war etwas zu luftig, Zwickaus Johan Gomez nutzte dies aus, erzielte nach neun Minuten das entscheidende Tor. "Das ist so ein Tag, da können wir noch 180 Minuten weiterspielen, da hätten wir vielleicht auch kein Tor mehr gemacht", war auch BTSV-Verteidiger Lasse Schlüter ratlos. "Manchmal ist es so."

"Hatten nicht nur gefühlt zehn Chancen"

Dabei habe sein Team "eine gute Spielanlage gehabt, den Ball und Gegner laufen lassen", sagte Schiele auf der Pressekonferenz. Bereits in der ersten Minute zwang Schlüter FSV-Keeper Johannes Brinkies zu einer super Parade. Es sollte nicht die letzte des Torhüters sein. "Wir hatten nicht nur gefühlt zehn Chancen und machen keine rein", haderte Schiele. Mehrfach gab es für die Niedersachsen noch die Möglichkeit, einen Nachschuss im Tor zu versenken – aber auch das gelang nicht. "Es war brutal, wie viele Beine des Gegners auf der Linie standen, wie sie sich in die Bälle reingeworfen haben." Brinkies sei aufgrund seiner Paraden der beste Mann des Spiels gewesen, musste der Coach anerkennen. "Es tut weh, dass wir mit null Punkten nach Hause fahren."

Nach der ersten Niederlage seit fünf Partien sind die Braunschweiger auf den vierten Rang abgerutscht, haben aber ein Spiel weniger absolviert als der 1. FC Saarbrücken, der mit einem Punkt mehr auf Rang zwei liegt. Weiter geht es am Montag mit einem Heimspiel gegen den SC Verl. "Hoffentlich machen wir das nächste mal das eine oder andere Tor", sagte Schiele. Und grinste.

   

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