"Brutal hart": MSV Duisburg immer tiefer in der Krise

Im Derby gegen Rot-Weiss Essen wollte der MSV Duisburg die Wende einleiten, stattdessen setzte es eine erneute und höchst bittere 1:2-Niederlage, wodurch die Krise an der Wedau immer schlimmer wird. Einen Vorwurf machte Trainer Boris Schommers seiner Mannschaft aber nicht, sondern sah stattdessen einen "deutlichen Fortschritt".

Drama in der Nachspielzeit

In der zweiten Minute der Nachspielzeit war sie plötzlich da, die Riesenchance für den MSV Duisburg auf den Siegtreffer, nachdem die Zebras durch ein Eigentor von Sapina kurz zuvor zum Ausgleich gekommen waren (89.). Girth hatte nur noch Golz vor sich, scheiterte aber an einer sensationellen Parade des Essener Keepers, ehe RWE im direkten Gegenzug den umjubelten Siegtreffer erzielte – und Duisburgs Krise damit zusätzlich verschärfte.

"Solche Spielverläufe hast du nur, wenn du unten drin stehst", war Thomas Pledl sichtlich niedergeschlagen, als er nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport" kam. "Es ist brutal hart, dass wir das Spiel verlieren. Das tut richtig weh." Auch Trainer Boris Schommers konnte es nicht fassen: "Einfach sehr, sehr bitter, so bestraft zu werden. Mindestens einen Punkt hätten wir verdient gehabt, aber wir haben momentan verdammt viel Pech. Es fühlt sich scheiße an. Golz weiß selber nicht, wie er den gehalten hat." Der MSV-Coach sprach von einer "sensationellen Torwartleistung".

Schommers sieht "deutlichen Fortschritt"

Die Mannschaft nun wieder aufzurichten, werde "brutal schwer", prognostizierte der 44-Jährige, der auch das dritte Pflichtspiel mit dem MSV verlor. "Doch wir werden es aufarbeiten. Dann werden die Jungs sehen, dass sie auch viele Dinge gut gemacht haben." Damit meinte Schommers vor allem die Leistung in der zweiten Halbzeit, in der Duisburgs Coach ein "richtig gutes Spiel" seiner Mannschaft gesehen habe. "Wir haben uns eine zweistellige Anzahl von Chancen herausgespielt." Vor allem direkt nach der Pause waren die Zebras gut im Spiel, doch mehrfach parierte Golz im RWE-Tor stark.

Entsprechend habe er seinen Spielern unmittelbar nach der Partie auch keinen Vorwurf gemacht: "Was den Kampfgeist angeht, habe ich ihnen ein großes Kompliment ausgesprochen." Zudem sei von der Einstellung und dem Spielerischen ein "deutlicher Fortschritt" gegenüber den letzten Partien zu sehen gewesen. "Diesen Weg müssen wir weitergehen, dann werden wir die Kurve bekommen. Wir arbeiten hart daran, dass wir künftig mehr als ein Tor schießen."

Dabrowski hofft auf MSV-Klassenerhalt

Auch Pledl gab sich kämpferisch: "Wir müssen weiter arbeiten und weiter Gas geben. Nur durch harte Arbeit kommen wir da unten raus. Wir können vieles aus dem Spiel mitnehmen und müssen nun den Bock umstoßen." Dass die Fans nach Abpfiff einmal mehr ihren Unmut zum Ausdruck brachten, konnte der Offensivspieler nachvollziehen: "Das ist verständlich, damit müssen wir umgehen."

Durch die sechste Niederlage in den letzten acht Spielen bleiben die Zebras weiterhin Letzter und liegen bei einem Spiel weniger nach wie vor fünf Punkte hinter dem rettenden Ufer. Am Sonntag in einer Woche kommt es nun zum Kellerduell bei Waldhof Mannheim. Gelingt bei den ebenfalls strauchelnden Kurpfälzern die Wende? RWE-Coach Christoph Dabrowski drückt den Zebras jedenfalls die Daumen, "dass sie die nötigen Punkte holen. Der MSV gehört mindestens in die 3. Liga", hofft der 45-Jährige, dass der Spielverein nicht absteigt. "Wird er nicht", machte Schommers klar.

   

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