BTSV vergibt ersten Matchball: "Haben wir uns anders vorgestellt"
Jetzt zeigt auch Eintracht Braunschweig Nerven: Ausgerechnet beim schwächsten Team in der Rückrunde ist die Siegesserie des BTSV beim 2:3 in Meppen gerissen. Durch die erste Auswärtspleite seit Mitte Januar hat die Eintracht den ersten Matchball auf den Aufstieg vergeben. Jetzt soll die 2. Liga nächsten Samstag perfekt gemacht werden.
"Extrem bitter"
Es war alles angerichtet für eine Braunschweiger Aufstiegsparty in Meppen. Spätestens in der 79. Minute, als SVM-Verteidiger Max Dombrowka für ein Handspiel am Strafraum Gelb-Rot sah und die Eintracht für die letzten Minuten in Überzahl war. Doch statt den entscheidenden dritten Treffer zu erzielen und den Aufstieg damit klar zu machen, patzte der BTSV und kassierte vier Minuten vor dem Ende das 2:3, als René Guder frei auf das Tor zulaufen konnte und Keeper Jasmin Fejzic einfach umkurvte. Nichts war es mit dem vorzeitigen Aufstieg. "Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir das Ding nicht gezogen haben", sagte Trainer Michael Schiele bei "MagentaSport", nachdem er unmittelbar nach Spielende erstmal kräftig durchpusten musste. "Das müssen wir jetzt mal sacken lassen."
Dass Braunschweig in Meppen noch nicht wie erhofft feiern konnte, lag auch an der Anfangsphase, die der BTSV völlig verschlief: Erst verwandelte Thilo Leugers in seinem letzten Spiel für Meppen nach zwei Minuten einen Elfmeter, dann erhöhte Richard Sukuta-Pasu auf 2:0 (16.). Relativ wohlwollend sprach Schiele von einem "sehr ungünstigen Start". Über Lion Lauberbach (34.) und Enrique Pena Zauner (68.) kam der BTSV anschließend zurück und war danach drauf und dran das dritte Tor zu erzielen – der Rest ist bekannt. "Es ist extrem bitter, durch eine Szene wieder in Rückstand zu gehen", haderte Jan-Hendrick Marx mit dem späten Gegentreffer zum 2:3. "Wir haben in der zweiten Halbzeit das Spiel komplett gemacht."
Aufstieg auf der Couch?
Die gute Nachricht für die Eintracht: Trotz der Niederlage hat Braunschweig den Aufstieg weiter in eigener Hand, da der 1. FC Kaiserslautern am letzten Spieltag bekanntlich nur zuschauen kann. Und sollten die Roten Teufel am Sonntag in Köln verlieren, wäre der vorzeitige Aufstieg mit einem Tag Verspätung doch perfekt. Gewinnt der FCK jedoch, braucht es nächsten Samstag gegen Viktoria Köln in jedem Fall drei Punkte. Sollte Lautern nur einen Zähler holen, würde dem BTSV bereits ein Remis genügen.
"Wir müssen positiv bleiben", gab Schiele die Richtung vor. "Jetzt wissen wir, wie sich dieser innerliche Druck anfühlt. Nächste Woche dürfen wir das dann natürlich nicht haben." Auch Marx blieb zuversichtlich, nachdem die 2.500 mitgereisten Fans ihr Team mit Applaus verabschiedet hatten: "Wir haben nächste Woche nochmal die Chance. Da werden wir wieder alles reinwerfen und hoffen, dass es reicht."