Bundesinnenminister Friedrich: "Stehplatz-Verbot ist vom Tisch"
Noch vor dem am kommenden Dienstag angesetzten Sicherheitsgipfel des Deutschen Fußball-Bundes (DFL) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zum Thema Gewalt und Pyrotechnik in Deutschen Stadien hat der Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich gegenüber der "dpa" versichert, dass die Stehplätze derzeit nicht zur Disposition stehen. "Die Stehplätze sind Bestandteil der Fankultur und stehen derzeit nicht zur Disposition. Dass dies so bleibt, haben die Fans selbst in der Hand", so der CSU-Politiker.
"Wir alle haben dasselbe Ziel"
Er ergänzt: "Wir alle können unsere Augen nicht vor der zunehmenden Gewalt in und um die Stadien herum verschließen. Die Gewalt ist es, die Fußballkultur in Deutschland aktuell in Gefahr bringt. Deswegen müssen wir jetzt handeln, und zwar alle gemeinsam: Vereine, Verbände, Politik, vor allem aber auch die Mehrheit der friedlichen Fußballfans. Wir alle haben dasselbe Ziel: Den Fußball in seiner einzigartigen Attraktivität zu erhalten." Damit scheint das Stehplatz-Verbot, für das sich in den letzten Wochen mehrere Politiker ausgesprochen haben, vom Tisch. Auch Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, wird nun keine Ansatzpunkte für seine abstrusen Forderungen finden – Mitte Juni erklärt er der "Neuen Osnabrücker Zeitung": “Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100 000 Euro fällig werden. Wem zudem strenge Leibesvisitationen nicht passen, der soll vor dem Stadion bleiben müssen”, wird er in der “Neuen Osnabrücker Zeitung” zitiert.
Wie sich ein Stehplatz-Verbot auf die 3. Liga auswirken würde
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