Carl Zeiss Jena steht vor einer ungewissen Zukunft
Zum zweiten Mal in der vierjährigen Geschichte der gesamtdeutschen dritten Fußballliga werden die Absteiger ausschließlich nach sportlichen Gesichtspunkten bestimmt. Die finanzielle Konsolidierung einiger gefährdeter Vereine wird beim FC Carl Zeiss Jena eher betrübt betrachtet wurden sein. Der Thüringer Traditionsklub hatte bis zuletzt auf den Klassenerhalt durch das Hintertürchen gehofft. Nun, mit dem endgültigen Schließen des metaphorischen Türspaltes, wird die Konzentration komplett auf die Vorbereitung der Regionalligaspielzeit gerichtet.
Der Gürtel wird enger geschnallt
In der Ostthüringer Zeitung kündigt Vereinspräsident Rainer Zipfel den Aufbau eines „jungen, hungrigen Teams“ an. Ziel sei ein Platz unter den Top 3, das Wort Wiederaufstieg nimmt Zipfel derweil nicht in den Mund – auch aufgrund der Gegebenheiten der in dieser Form erstmals auszutragenden Regionalliga (Platz 1 qualifiziert nicht direkt zum Aufstieg) sowie der weitaus finanzkräftigeren Konkurrenz in Form von RB Leipzig. In Jena hingegen wird der Gürtel wieder einmal enger geschnallt werden müssen. Die wegfallenden Fernsehgelder, weniger Heimspiele sowie Einbußen bei Sponsorenmaßnahmen lassen einen strikten Sparkurs notwendig werden.
Spieler kehren dem FCC den Rücken
Dieser wird sich auch auf das Gesicht des kommenden Kaders auswirken. Spieler aus Jenas zweiter Mannschaft, die eine durchaus ansprechende Spielzeit auf Platz 5 der Oberliga beendet hat, sowie der A-Jugend, welche vor dem Sprung in die Juniorenbundesliga steht, sollen mit Profiverträgen ausgestattet werden. Aus dem bisherigen Team könnten Tino Berbig, Marlon Krause und Stefan Ronneburg dem FCC treu bleiben. Robert Zickert gab bereits eine feste Zusage, auch in der Regionalliga für Blau-Gelb-Weiß auflaufen zu wollen. Wenn auch 2012/2013 erstmals eine Drittligasaison ohne den FC Carl Zeiss ausgetragen wird, lassen einige Spieler des Abstiegsteams den Fahrstuhl nach unten aus und bleiben der Spielklasse erhalten. So fand Josip Landeka bereits beim Chemnitzer FC eine neue Heimat, Nils Pichinot, mit dem sich Landeka in Jena eine Wohnung teilte, kommt bei Aufsteiger Halle unter. In der bevölkerungsreichsten Stadt Sachsen-Anhalts wird Pichinot gemeinsam mit Pierre Becken die bereits in Jena etablierte St. Pauli-Fraktion fortführen. Kai-Fabian Schulz hingegen zieht es zum SV Babelsberg.
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