Carl Zeiss Jena: Ultras drohen Kenny Verhoene
Die Traineraffäre um Kenny Verhoene beschäftigt den FC Carl Zeiss Jena auch weiterhin. In einer erneuten Stellungnahme wiederholen die Ultras ihre Forderung nach einem Rauswurf des Trainers – und drohen ihm.
Neue Vorwürfe
Schon seit vier Wochen legt die Coronakrise den Spielbetrieb in der 3. Liga lahm, genauso lange bestehen beim FCC die Vorwürfe gegen U19-Trainer und Chefcoach Kenny Verhoene. Aufgeklärt sind sie bislang nicht, eine Mediation wurde abgebrochen. In einer Stellungnahme unter dem Titel "Es reicht" erheben die Ultras nun neue Vorwürfe gegen das Trainerteam um den Belgier.
Demnach sei eine Vielzahl verschreibungspflichtiger Schmerztabletten an minderjährige Spieler ausgegeben worden. Des Weiteren sollen Minderjährigen Nahrungsergänzungsmittel empfohlen worden sein, ohne über Nebenwirkungen aufzuklären. Im Trainingslager habe der komplette Kader "bewusst viel zu geringe Nahrungsmengen, mit unprofessionellen und gesundheitsgefährdenden Begründungen" erhalten. Spieler seien systematisch mit nachgewiesenen Verletzungen im Trainings- und Spielbetrieb eingesetzt worden. Und "als wäre diese unentschuldbare und dem Anspruch des FC Carl Zeiss Jena in keiner Weise zumutbare Praxis nicht schon skandalös genug, wurden die Spieler systematisch mit Drohszenarien bezüglich ihrer sportlichen Zukunft unter Druck gesetzt, bei gleichzeitigem Kontaktverbot mit der im NWLZ tätigen Sportpsychologin", behaupten die Ultras.
An der Forderung, Verhoene und sein Team zu entlassen, halten die Fans fest: Der längst "überfällige ernste Umgang" mit dem "systematischen Fehlverhalten" von Kenny Verhoene und seinem Assistenten und "der bereits jetzt nachhaltig wirkende Schaden für den gesamten FC Carl Zeiss" würden eine sofortige Absetzung des Trainerteams der A-Junioren zwingend notwendig machen. Zudem droht die aktive Fanszene: "Kenny Verhoene wird kein einziges Fußballspiel mehr in Verantwortung an der Seitenlinie einer FCC-Mannschaft erleben! Bleiben auch jetzt personelle Konsequenzen aus, werden wir dafür sorgen."
Förster dementiert Bewerbung in Dresden
Vorwürfe erheben die Ultras auch gegen Geschäftsführer Chris Förster, der sich im Laufe der Hinrunde bei Dynamo Dresden auf eine Stelle in Geschäftsführung von Dynamo Dresden beworben haben soll: "Der damit belegte Abwanderungswunsch von Förster widerspricht seinen pseudo-loyalen Aussagen, in schlechten/schwierigen Phasen nicht das Handtuch zu werfen."
Eine Behauptung, die Förster in der "Ostthüringer Zeitung" jedoch mit deutlichen Worten zurückweist: "Ich kann klipp und klar feststellen, dass ich mich weder mündlich oder schriftlich noch telefonisch um eine Stelle bei Dynamo Dresden oder einem anderem Verein beworben habe. Das erkläre ich gern auch eidesstattlich." Es zeige, wie "unverfroren hier seitens der Ultraszene Lügen verbreitetet werden, um ein bestimmtes Stimmungsbild zu erzeugen."
Deutliche Worte formulieren die Fans auch in Richtung von Vizepräsident Frank Jauch: "In Jauchs Aussagen spiegelt sich eine systematische Bagatellisierung der schwerwiegenden Fehler von Kenny Verhoene und seinem Assistenztrainer Jens Förster wider. Es liegt gar die Annahme einer Täter-Opfer-Umkehr nahe, da die Anschuldigungen als 'haltlos' bezeichnet werden." Und weiter: "Frank Jauch arbeitet im offensichtlichen Streben um Präsidenten-Sitz (und gegen Klaus Berka) unmoralisch, unehrlich und vor allem anmaßend. Die Unruhe hinter den Kulissen wird die Thüringer wohl noch für einige Zeit beschäftigen.